Bauwerksstruktur

Bauwerksstruktur bezeichnet die Anordnung und Wechselwirkung der tragenden Bauteile eines Gebäudes oder Bauwerks. Sie bestimmt, wie Lasten – etwa Eigengewicht, Nutzlasten, Wind, Schnee und Erdbeben – durch das Tragwerk aufgenommen, verteilt und schließlich in den Untergrund abgeben werden.

Zu den tragenden Bauteilen gehören Fundament, Unter- und Obergeschosse, Stützen, Wände, Decken und deren Verbindungen. Das Tragwerk bildet das zentrale System der Bauwerksstruktur, während nicht tragende Bauteile wie Fassaden oder Innenwände primär der Raumaufteilung oder dem Wärmeschutz dienen. Die Lastübertragung erfolgt über definierte Lastpfade und muss Verformungen innerhalb zulässiger Grenzen ermöglichen.

Typische Tragwerkssysteme sind der Massivbau (Beton oder Mauerwerk), der Rahmenbau (Stahl- oder Stahlbetonrahmen mit Platten), der Fachwerkbau sowie der Holzbau. Oft werden kombinierte Systeme genutzt, etwa Massivrohlinge mit Rahmen oder Scheiben, um Anforderungen an Tragfähigkeit, Standsicherheit und Bauzeit zu erfüllen.

Bei der Planung berücksichtigen Statik, Materialeigenschaften, Baugrund, Brandschutz, Schall- und Wärmeschutz sowie Erdbeben- oder Windlasten. Bauordnungen und Normen geben Grenzwerte und Berechnungsverfahren vor. In seismisch aktiven Regionen liegt ein Schwerpunkt auf Duktilität und Verformungsreserven.

Die Bauwerksstruktur ist damit eine zentrale Grundlage für Sicherheit, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit eines Bauwerks.