Bandbreitenanforderungen

Bandbreitenanforderungen beschreibt den erforderlichen Datentransfer pro Zeiteinheit, der benötigt wird, um Inhalte oder Dienste über ein Netzwerk zu übertragen. Gemessen wird üblicherweise in Bit pro Sekunde (bps) und seinen Vielfachen wie kbps oder Mbps. Die Anforderungen ergeben sich aus der jeweiligen Anwendung, der verwendeten Kompression, der Auflösung, der Bildrate, dem Protokoll sowie der Anzahl simultaner Nutzer. Weiter unterscheiden sich Downstream- und Upstream-Bedarf.

Wichtige Einflussfaktoren sind das Medium und die Anwendung sowie deren Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen. Bei Videoanwendungen beeinflussen Auflösung, Frame Rate und Kompression den Bitratenbedarf stark. Streaming in HD oder 4K benötigt deutlich mehr Bandbreite als Audio-Anwendungen. Videoanrufe und Online-Gaming haben unterschiedliche Profile, wobei Latenz- und Jitter-Anforderungen ebenfalls eine Rolle spielen. Mehrere gleichzeitige Nutzer oder Geräte pro Anschluss erhöhen den Gesamtdurchsatzbedarf. Auch Protokoll-Overhead, Verschlüsselung und Netzwerkkapazität auf dem Endgerät oder dem Router wirken sich aus.

Messung und Planung umfassen das Ermitteln von Peak- versus Durchschnittsbedarf, die Nutzung von Bandbreitenkalkulationen und Monitoring-Tools sowie die Berücksichtigung von Auslastungsspitzen (z. B. 95. oder 99. Perzentil). In der Netzplanung werden QoS, Cache-Strategien, Content Delivery Networks (CDN) und gegebenenfalls redundante Verbindungen berücksichtigt, um Engpässe zu vermeiden.

Typische Werte (als Orientierung): Video-Streaming in SD 2–4 Mbps, HD 5–8 Mbps, 4K 15–25 Mbps pro gleichzeitiger Stream. Video Conferencing 1–4 Mbps pro Teilnehmer, je nach Auflösung. Cloud-Anwendungen variieren stark, Cloud-Backups können zeitweise hohe Muster zeigen. Gaming benötigt oft weniger Bandbreite, die Latenz ist entscheidend.