Bürstenwechsel

Bürstenwechsel bezeichnet den Austausch der Kohlebürsten in bürstenbehafteten Gleich- oder Universal-Motoren. Kohlebürsten bestehen aus festen Kohle- oder Graphitblöcken, die über Federn Kontakt zum Kommutator herstellen und so den Stromfluss im Rotor ermöglichen. Mit der Beanspruchung verschleißen sie und müssen bei ausreichendem Verschleiß ersetzt werden, um Leistungsverluste oder Ausfälle zu verhindern.

Typische Anzeichen für einen notwendigen Bürstenwechsel sind sinkende Leistung, vermehrte Funkenbildung am Kommutator, unregelmäßige Drehzahl, erhöhte Wärme oder ein hörbares, ungewöhnliches Klacken bzw. Kratzen. Die Lebensdauer der Bürsten hängt von Last, Drehzahl, Kühlung und Einsatzdauer ab. Viele Geräte geben eine empfohlene Lebensdauer oder eine Mindestlänge der Bürsten im Handbuch an; bei Erreichen dieser Maße sollten Austausch-Bürsten verwendet werden.

Der Austausch erfolgt in der Regel, wenn die Bürsten die angegebene Mindestlänge erreicht haben oder Funktionsprobleme auftreten. Es empfiehlt sich, OEM- oder kompatible Ersatzbürsten samt Feder und Drahtanschlüssen zu verwenden. Von einem selbstständigen Eingriff profitieren vor allem erfahrene Anwender; bei einigen Geräten ist der Zugang kompliziert, und ein Fachbetrieb sollte beauftragt werden, da unsachgemäßer Bürstenwechsel den Motor beschädigen oder Sicherheitsrisiken verursachen kann.

Allgemeine Vorgehensweise: Gerät ausschalten und vom Netz trennen, Gehäuse öffnen und die Bürstenhalter lokalisieren, alte Bürsten entfernen, Restlänge messen und bei Unterschreiten der Mindestlänge ersetzen, neue Bürsten in korrekter Orientierung einsetzen und Federkraft prüfen, Gehäuse wieder schließen und den Motor testen. Bei neuen Bürsten empfiehlt sich eine kurze Einfahrphase mit geringer Last, um Kontaktfläche und Gleichgewicht zu setzen. Entsorgung alter Bürsten gemäß lokalen Vorschriften.