Bürgerkrieg

Ein Bürgerkrieg ist ein bewaffneter Konflikt innerhalb eines Staates, in dem sich zwei oder mehr organisierte Gruppen um die Kontrolle über Regierung, Staatlichkeit oder die territoriale Ordnung streiten. Er zeichnet sich durch intensive Gewalt und eine lange Dauer aus und belastet die Zivilbevölkerung erheblich.

Typische Konfliktparteien sind staatliche Sicherheitskräfte einer Regierung und Rebengruppen; auch nichtstaatliche Milizen oder secessionistische Bewegungen können beteiligt sein. Der Verlauf kann konventionelle Kämpfe, Guerillakrieg, Belagerungen und schwere Menschenrechtsverletzungen umfassen. Externe Staaten können durch Waffenlieferungen, diplomatische Unterstützung oder militärische Interventionen Einfluss nehmen.

Ursachen sind politische Marginalisierung, Autoritarismus, ethnische oder religiöse Spannungen, schwere wirtschaftliche Ungleichheit und schwache Staatsstrukturen. Krisen wie Verfassungsstreitigkeiten, Wahlen, Abspaltungsbestrebungen oder territoriale Konflikte können Funken liefern, wobei externe Akteure den Verlauf oft verstärken oder verlangsamen.

Rechtlich gelten im Bürgerkrieg internationale humanitäre Normen, die Zivilpersonen schützen und Kriegsverbrechen unter Strafe stellen. Nach der Gewalt enden Bürgerkriege in der Regel mit Friedensverträgen, Machtteilung, Demobilisierung, Versöhnung und Sicherheitsreformen; langfristige Stabilität erfordert oft Rechtsstaatlichkeit, Rechenschaftspflicht und integrative Regierungsführung.

Historische Beispiele sind der Spanische Bürgerkrieg (1936–1939) und der Russische Bürgerkrieg (1917–1923). In jüngerer Zeit begann der Nigeria-Biafra-Krieg (1967–1970); der Syrische Bürgerkrieg (seit 2011) dauert weiter und zieht internationale Beteiligung nach sich.