Aussetzungen

Aussetzungen ist der Plural von Aussetzung, einem deutschen Begriff mit mehreren zusammenhängenden, aber unterschiedlichen Bedeutungen. Im Kern bezeichnet es das Vornehmen einer vorübergehenden Nichtausführung, das Abgeben oder das Exponieren gegenüber Reizen, Gefahren oder Umweltbedingungen. Je nach Fachgebiet unterscheiden sich die Bedeutungen in Nuancen, bleiben aber im Grundsatz dem Thema des Aussetzens verbunden.

Im juristischen und behördlichen Sprachgebrauch bezeichnet Aussetzung eine vorübergehende Stilllegung oder Verschiebung von Maßnahmen, Entscheidungen oder Vollziehungen. Typische Formen sind die Aussetzung der Vollziehung, die Aussetzung eines Verfahrens oder die vorläufige Aussetzung von Rechtsmitteln. Solche Maßnahmen dienen dem Schutz der Rechte, der notwendigen Prüfung oder der Vermeidung von Nachteilen, bis eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Im Tierschutz und in der Praxis der Tierhaltung steht Aussetzung oft für die Abgabe oder Aussetzung eines Haustieres in die Wildnis oder freie Umgebung. Diese Praxis wird in vielen Rechtsordnungen als Tierquälerei oder Verstoß gegen das Tierschutzgesetz bewertet und straf- oder ordnungswidrig geahndet.

In Medizin, Umwelt- und Arbeitswissenschaften beschreibt Aussetzung die Exposition gegenüber Reizen, Substanzen oder Umweltfaktoren. Dazu gehört die zeitliche Dauer, Intensität und Art der Exposition, etwa gegenüber Schadstoffen, Lärm oder Temperatur. Ebenso wird der Begriff verwendet, wenn eine Behandlung oder Therapie vorübergehend pausiert wird, also eine therapeutische Aussetzung erfolgt.

Siehe auch: Aussetzung der Vollziehung, Tieraussetzung, Exposition.