Auftragsumfangs

Der Auftragsumfang, im Genitiv Auftragsumfangs, ist ein zentraler Begriff im Vertrags- und Projektmanagement. Er beschreibt den in einem Auftrag oder Vertrag festgelegten Leistungsumfang: Welche Liefergegenstände erbracht werden, welche Tätigkeiten ausgeführt, welche Verantwortlichkeiten bestehen, welche Fristen gelten, welche Qualitätsstandards eingehalten werden und welche Abnahmekriterien gelten.

Typische Bestandteile eines Auftragsumfangs sind: Liefergegenstände, Arbeitspakete, Meilensteine, Termine, Ressourcen, Verantwortlichkeiten, Qualitätsanforderungen, Abnahmekriterien, Schnittstellen, Abhängigkeiten, Rahmenbedingungen und Annahmen. Er dient dazu, klar abzustecken, was im Auftrag enthalten ist und was ausgeschlossen bleibt.

Der Auftragsumfang bildet in der Regel die Referenzbaseline im Projekt. Änderungen am Umfang erfordern formale Änderungsprozesse (Change Requests oder Change Orders) und können Kosten- bzw. Terminänderungen nach sich ziehen. Er hilft, Scope Creep zu verhindern und die Erwartungen von Auftraggeber und Auftragnehmer abzustimmen.

Vorgehen und Anwendung: Der Umfang wird typischerweise durch Anforderungsaufnahme, Leistungsbeschreibung, Erarbeitung einer Arbeitspaketstruktur (Work Breakdown Structure) und vertraglich festgelegt. Danach wird er durch Scope-Verifikation und Baseline überwacht; Änderungen werden dokumentiert und nachvollzogen.

Herausforderungen und bewährte Praktiken: Unklare oder unvollständige Formulierungen führen leicht zu Streitigkeiten. Bewährte Praxis umfasst klare Definitionen, eindeutige Abnahmekriterien, Nachverfolgbarkeit, eine zentrale Informationsquelle und regelmäßige Abstimmung mit Stakeholdern. Beispiele finden sich in Bau, IT- oder Dienstleistungsverträgen.