Arbeitsmarktdifferenziale
Arbeitsmarktdifferenziale bezeichnet in der Arbeitsmarktforschung systematische Unterschiede bei Beschäftigungs- und Lohnbedingungen zwischen Gruppen, Regionen oder Zeiträumen. Sie spiegeln strukturelle Eigenschaften der Volkswirtschaft, institutionelle Rahmenbedingungen und Interaktionsprozesse von Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt wider.
Typische Dimensionen sind Lohn- und Gehaltsdifferenziale, Arbeitslosenquoten, Erwerbsquoten sowie Arbeitszeit- oder Stundenanteil.
Typische Ausprägungen zeigen sich nach Alter, Geschlecht, Bildung, Beruf, Branche, Region (z. B. Unterschiede zwischen Ballungsräumen
Ursachen: Humankapitalunterschiede, Qualifikationsunterschiede, berufliche Segregation, Diskriminierung, Unterschiede beim Zugang zu Netzwerken, räumliche Friktionen, institutionelle Faktoren wie
Methoden: Vergleiche von Durchschnittswerten, Regressionsanalysen; Oaxaca-Blinder-Decomposition zur Trennung von erklärbaren Faktoren und restlichen Unterschieden; Verwendung von
Politischer Nutzen: Verständnis von Arbeitsmarktdifferenzialen unterstützt Maßnahmen zur Gleichbehandlung, Qualifizierung, Arbeitsvermittlung und Regionalentwicklung. Ziel ist oft,
Beispiele: Die Gender-Lohnlücke ist ein bekanntes Arbeitsmarktdifferenzial; Unterschiede in Arbeitslosenquoten zwischen Migranten und Einheimischen; regionale Unterschiede
In der Forschung wird der Begriff oft in Verbindung mit Debatten über Chancengleichheit, wirtschaftliche Effizienz und