Anlagenseite

Anlagenseite ist ein Begriff aus der Buchführung und bezeichnet den Teil der Bilanz, der das Anlagevermögen auf der Aktivseite ausweist. Sie grenzt sich damit von der Umlaufvermögen-Seite ab, die kurzfristig genutzte oder verzehrbare Vermögenswerte enthält. Die Anlagegüter dienen dem Unternehmen langfristig, in der Regel mehr als ein Jahr.

Das Anlagevermögen gliedert sich grob in drei Kategorien. Immaterielle Vermögenswerte umfassen zum Beispiel Software, Lizenzen, Patente oder Markenrechte sowie Goodwill. Sachanlagen umfassen Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Fahrzeuge und betriebsnotwendige Ausstattung. Finanzanlagen beinhalten langfristige Beteiligungen, Wertpapiere oder Darlehen an verbundene Unternehmen.

Für die Bewertung gilt grundsätzlich die Anschaffungs- oder Herstellungskostenmethode. Im Laufe der Nutzungsdauer werden die Vermögenswerte planmäßig abgeschrieben, um ihren Werteverzehr abzubilden. Zusätzlich erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen bei dauerhaften Wertminderungen. Die steuerliche Behandlung kann von der handelsrechtlichen Bewertung abweichen, etwa durch AfA-Sätze (Absetzung für Abnutzung) und spezielle Vorschriften.

In der Praxis dient die Anlagenseite der Beurteilung der Kapitalbindung und der Investitionsaktivitäten eines Unternehmens. Kennzahlen wie der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen geben Aufschluss über Kapitalintensität und Langfristfinanzierung. Unterschiede in den Standards (beispielsweise HGB vs. IFRS) betreffen oft Bewertungs- und Ausweisregelungen, während der grundlegende Begriff des Anlagevermögens in beiden Systemen erhalten bleibt.