Anlagenplanung

Anlagenplanung bezeichnet den systematischen Prozess der Planung, Bemessung und Anordnung technischer Anlagen, Maschinen, Prozesse und Infrastruktur, um Produktions- oder Versorgungsleistungen zu ermöglichen. Sie verbindet technische, wirtschaftliche und ökologische Anforderungen und fokussiert sich auf Betriebssicherheit, Verfügbarkeit, Qualität und Kosten.

Geleitet wird die Anlagenplanung von Anforderungen aus dem Betreiberkontext, gesetzlichen Vorgaben und Normen. Typische Teilbereiche sind die Prozessplanung (Auswahl und Dimensionierung der Verfahren, Stoffströme), die Layout- und Materialflussplanung (Anordnung von Geräten, Rohrleitungen, Fördertechnik), die Standortplanung (Standort, Infrastruktur, Energie- und Ressourcenversorgung) sowie Sicherheits-, Umwelt- und Energiemanagement. Außerdem umfasst sie das Basic Engineering und Detailengineering, die Auslegung von Bau- und Betriebseinrichtungen sowie die Beschaffung, Montage, Inbetriebnahme und Validierung der Anlage.

Der Lebenszyklus einer Anlage beginnt mit Vorstudien und Machbarkeitsanalysen, geht über Konzept- und Basic Engineering bis hin zu Detailengineering, Beschaffung, Bau, Inbetriebnahme und Betrieb. In modernen Vorhaben kommen digitale Methoden wie Prozesssimulation, 3D-Modellierung, Building Information Modeling und digitale Zwillinge zum Einsatz, um Materialfluss, Kapazitäten und Kosten zu optimieren.

Beteiligte Disziplinen sind Verfahrenstechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Automatisierung, Bauwesen und Umwelttechnik, oft in enger Abstimmung mit Betreibern, Behörden und Lieferanten. Ziel ist eine zuverlässige, sichere und wirtschaftliche Anlage, die auch Anforderungen an Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Compliance erfüllt.