Anlagefonds

Anlagefonds (Investmentfonds) sind kollektive Kapitalanlagen, bei denen das Geld vieler Anleger gebündelt wird, um in ein breit gestreutes Portfolio aus Wertpapieren und anderen Vermögenswerten zu investieren. Jeder Anleger erhält Anteile am Fonds, deren Wert sich aus dem Nettoinventarwert (NAV) des Portfolios ableitet. Die Vermögenswerte werden von einer Verwahrstelle (Depotbank) sicher verwahrt, während eine Fondsverwaltungsgesellschaft die Anlagestrategie festlegt und das Portfolio verwaltet.

Fonds können offen oder geschlossen sein. Offene Fonds ermöglichen regelmäßige Zeichnungen und Rücknahmen; geschlossene Fonds haben eine begrenzte Größe und Handelbarkeit. Typen umfassen Aktienfonds, Rentenfonds, Mischfonds, Geldmarktfonds und Immobilienfonds. Spezialfonds richten sich vorwiegend an institutionelle Anleger; Publikumsfonds an private Anleger. Viele Fonds orientieren sich an der UCITS-Richtlinie der EU, die Transparenz- und Anlegerschutzstandards festlegt.

Regulierung und Transparenz. In Deutschland überwacht BaFin den Fondsmarkt. Prospekte, Key Investor Information Documents (KIID) und regelmäßige Berichte gewährleisten Transparenz. Kosten offenlegen: Verwaltungsgebühren, Depotbankgebühren, Ausgabeaufschläge, Verwaltungs- und Vertriebskosten sowie die Gesamtkostenquote (TER). Je nach Fondsart und Vertrieb können die Gebühren variieren.

Funktionsweise und Risiken. Anleger partizipieren an Wertsteigerungen und Ausschüttungen; Fonds bieten Diversifikation und professionelle Verwaltung, tragen aber Marktrisiken, Kursverluste der zugrunde liegenden Vermögenswerte, Währungs- und Zinsrisiken sowie Liquiditätsrisiken. Die steuerliche Behandlung hängt vom Fonds- und Steuerstatus des Anlegers sowie vom nationalen Recht ab; in vielen Jurisdiktionen gelten spezielle Regeln für Investmentfonds.