Anfrageobjekt

Ein Anfrageobjekt ist eine Datenstruktur in der Softwareentwicklung, die alle Informationen kapselt, die benötigt werden, um einen Serviceaufruf oder eine Abfrage durchzuführen. Es dient als Nutzlast, die von einer Komponente zur anderen über Layer oder Systemgrenzen hinweg übergeben wird. Durch das Bündeln der Eingaben in ein einziges Objekt wird die Kopplung zwischen Klient und Implementierung reduziert und Validierung, Routing sowie Auditing erleichtert.

Typische Bestandteile eines Anfrageobjekts sind: eine Operation oder Aktionskennung, Eingabeparameter oder Payload, Identität des Nutzers oder Berechtigungen, Locale oder Sprache, eine Korrelations- bzw. Tracing-ID, Sicherheits-Token sowie optionale Metadaten wie Timeout, Paging, Sortierung oder Versionsinformationen. Es kann zusätzlich einen Body enthalten und Felder für Ressourcen-IDs und Abfrageparameter voneinander trennen. Im Allgemeinen ist eine gewisse Immutabilität angestrebt, um Thread-Sicherheit und Vorhersehbarkeit zu erhöhen.

In der Architektur dient das Anfrageobjekt dem Transfer von Anfragen zwischen Schichten oder Microservices. Es ermöglicht konsistente Validierung, Autorisierung und Logging, bevor die Geschäftslogik ausgeführt wird. Typischerweise wird es von einem Controller oder API-Einstiegspunkt erzeugt und durch Service- oder Domänenschichten weitergereicht oder aus Remote-Anfragen serialisiert als JSON oder XML übertragen. Es steht damit im Gegensatz zu Antwortobjekten, die Ergebnisse oder Fehler transportieren.

Designaspekte umfassen Kleinheit und Kohäsion, Vermeidung von Domänenlogik im Objekt, Wahrung der Abwärtskompatibilität sowie Berücksichtigung von Tracing und Sicherheit. Der Begriff ist eng verwandt mit dem Input-Datenobjekt (DTO) und wird oft synonym für Request-Objekt verwendet.