Anforderungsvalidität

Anforderungsvalidität bezeichnet den Grad, zu dem Anforderungen den tatsächlichen Bedarf der Stakeholder und die relevanten Rahmenbedingungen eines Projekts widerspiegeln. Sie umfasst die Realisierbarkeit, Prüfbarkeit und Nachweisbarkeit der Vorgaben sowie ihre Übereinstimmung mit Geschäftszielen, Nutzungsanforderungen und technischen Einschränkungen. Eine valide Anforderung ist eindeutig formuliert, vollständig, widerspruchsfrei und so beschrieben, dass sie verifiziert und validiert werden kann.

Gute Validität bedeutet zudem, dass die Anforderungen die relevanten Domänenaspekte abdecken, realistische Annahmen enthalten und mit den vorhandenen Ressourcen sowie Zeitplänen vereinbar sind. Ursachen für ungültige Anforderungen sind unklare oder sich ändernde Stakeholder-Perspektiven, unvollständige oder mehrdeutige Formulierungen, mangelnde Nachweise oder fehlende Traceability zwischen Bedarf, Umsetzung und Tests.

Validierungstechniken umfassen Stakeholder-Validierung und formale Reviews, Walkthroughs und Inspektionen, Prototyping, Use Cases und Szenarien sowie das Festlegen von Abnahmekriterien. Durch Anforderungs-Traceability, Validierungschecklisten und frühe Akzeptanztests wird die Übereinstimmung mit Zielen und Randbedingungen überprüft. Anforderungsvalidität ist eng mit, aber unterscheidet sich von anderen Qualitätsmerkmalen wie Korrektheit, Vollständigkeit, Konsistenz und Verifizierbarkeit; sie fokussiert darauf, ob die Anforderungen tatsächlich das richtige Problem beschreiben und lösbar sind. In der Praxis erfolgt Validierung iterativ und frühzeitig im Anforderungsprozess, begleitet von klarer Dokumentation und fortlaufender Abstimmung mit allen relevanten Stakeholdern.