Akutphasenreaktion

Die Akutphasenreaktion ist eine systemische Abwehrreaktion des Körpers auf Entzündungen oder Gewebeschäden. Sie wird durch Zytokine wie Interleukin-1 (IL-1), Interleukin-6 (IL-6) und Tumornekrosefaktor Alpha (TNF-α) vermittelt, die von Immunzellen freigesetzt werden und Signale an die Leber senden. Typische Merkmale sind Veränderungen der Konzentration bestimmter Leberproteine, Fieber, Leukozytose und Veränderungen des Eisenstoffwechsels sowie des Appetits.

In der Leber werden Akutphasenproteine synthetisiert, darunter C-reaktives Protein (CRP), Serumamyloid A (SAA), Fibrinogen, Haptoglobin und Hepcidin. Diese Proteine unterstützen die Abwehrreaktion, zum Beispiel durch Aktivierung des Komplementsystems (CRP) oder Beeinflussung der Eisenverfügbarkeit (Hepcidin), während andere Leberproteine wie Albumin in der Reaktion sinken.

Zu den charakteristischen Hämatologischen und metabolischen Veränderungen gehören Leukozytose, häufig Neutrophilie, sowie eine Erhöhung der ESR (Blutsenkungsgeschwindigkeit) durch erhöhte Menge an Fibrinogen. Gleichzeitig kommt es zu einer Eisenrestriktion mit niedrigerem Serumeisenwert und vermehrter Ferritin-Akkumulation; Albumin und andere negative Akutphasenproteine sinken bei längerer Entzündung.

Der zeitliche Verlauf variiert: CRP steigt meist innerhalb weniger Stunden an und erreicht nach etwa 24–48 Stunden Spitzenwerte; Fibrinogen folgt in den Tagen. Die Akutphasenreaktion dient der schnellen Anpassung von Immun- und Stoffwechselprozessen und wird als Marker für das Vorliegen und den Verlauf von Entzündungen genutzt. Sie kann bei Infektionen, Verletzungen, Operationen, Autoimmunerkrankungen und Tumorerkrankungen auftreten.