Absatzspitzen

Absatzspitzen bezeichnet im betriebswirtschaftlichen Kontext zeitlich begrenzte Höhepunkte der Absatzmenge oder des Umsatzes eines Produkts, einer Produktgruppe oder eines Vertriebskanals. Sie erscheinen in Zeitreihen als Peaks, die über dem langfristigen Trend und der saisonalen Grundlinie liegen. Ursachen sind saisonale Effekte wie Weihnachten, Schulbeginn oder Sommerferien, Werbeaktionen, Produkteinführungen, Preisaktionen, Wetterbedingungen oder andere Ereignisse, die Nachfrage bündeln.

Messung und Analyse erfolgen typischerweise mit Verkaufsdaten pro Zeitraum. Zur Identifikation von Absatzspitzen kommen Methoden der Zeitreihenanalyse zum Einsatz, etwa saisonale Dekomposition, gleitende Durchschnitte oder Modelle wie ARIMA. Saisonale Indizes und Forecast-Qualitätsmaße helfen dabei, die Größenordnungen und Zuverlässigkeiten der Spitzen einzuschätzen.

Für die operative Planung spielen Absatzspitzen eine zentrale Rolle. Unternehmen nutzen sie in der Absatz- und Kapazitätsplanung, um Bestände, Lieferketten und Produktion entsprechend anzupassen. Typische Maßnahmen umfassen die Festlegung von Sicherheitsbeständen, flexible Produktionskapazitäten, zeitlich abgestimmte Promotionen, Preissetzungen und eine enge Abstimmung zwischen Vertrieb, Beschaffung und Logistik.

Branchenspezifische Unterschiede sind deutlich: Konsumgüter weisen oft jährliche Spitzen um Feiertage oder Verkaufsperioden auf, Mode und Elektronik können durch neue Kollektionen oder Produktlancierungen beeinflusst werden. Regionale Unterschiede ergeben sich aus kulturellen Einkaufstrends und regionalen Feiertagen.

Risiken bestehen vor allem in schlechter Vorhersagegenauigkeit, die zu Lagerbeständen oder Lieferengpässen führen kann. Eine robuste Planung und flexible Reaktionen sind zentral, um Absatzspitzen effizient zu nutzen.