Abrufinduzierte
Abrufinduzierte Vergesslichkeit, oft als Abrufinduzierte bezeichnet, ist ein kognitives Phänomen, bei dem das gezielte Abrufen bestimmter Gedächtnisinhalte die spätere Abrufbarkeit verwandter, nicht geübter Inhalte verringert. Das Phänomen wird in der Gedächtnisforschung beschrieben, insbesondere im sogenannten Retrieval Practice-Paradigma. Typisch studieren Teilnehmende Listen von Kategorien und Items, üben das Abrufen einer Teilmenge (Rp+), während andere Items unberührt bleiben (Rp−). Anschließend lässt sich die Erinnerung an die unübten Items schlechter nachweisen als in Kontrollbedingungen.
Der vorherrschende Erklärungsansatz führt den Effekt auf eine inhibitorische Hemmung konkurrierender Gedächtnisinhalte zurück. Um beim selektiven
Empirisch ist Abrufinduzierte Vergesslichkeit über verschiedene Materialien, Altersgruppen und Sprachen hinweg nachweisbar; die Effektstärke ist moderat.
Bildungstechnisch impliziert der Befund, dass gezieltes Abrufen von Teilinhalten zwar das Gedächtnis für die geübten Items