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Abrufinduzierte

Abrufinduzierte Vergesslichkeit, oft als Abrufinduzierte bezeichnet, ist ein kognitives Phänomen, bei dem das gezielte Abrufen bestimmter Gedächtnisinhalte die spätere Abrufbarkeit verwandter, nicht geübter Inhalte verringert. Das Phänomen wird in der Gedächtnisforschung beschrieben, insbesondere im sogenannten Retrieval Practice-Paradigma. Typisch studieren Teilnehmende Listen von Kategorien und Items, üben das Abrufen einer Teilmenge (Rp+), während andere Items unberührt bleiben (Rp−). Anschließend lässt sich die Erinnerung an die unübten Items schlechter nachweisen als in Kontrollbedingungen.

Der vorherrschende Erklärungsansatz führt den Effekt auf eine inhibitorische Hemmung konkurrierender Gedächtnisinhalte zurück. Um beim selektiven

Empirisch ist Abrufinduzierte Vergesslichkeit über verschiedene Materialien, Altersgruppen und Sprachen hinweg nachweisbar; die Effektstärke ist moderat.

Bildungstechnisch impliziert der Befund, dass gezieltes Abrufen von Teilinhalten zwar das Gedächtnis für die geübten Items

Abruf
konkurrierende
Repräsentationen
zu
unterdrücken,
kommt
es
zu
einer
Verringerung
ihrer
Zugänglichkeit.
Alternative
Erklärungen
wie
Kontextverschiebung
oder
Reiz-Reaktions-Wettbewerb
werden
diskutiert,
liefern
aber
bislang
weniger
Befunde
als
die
Hemmungsannahme.
Bedingungen,
die
den
Effekt
mildern
oder
aushebeln,
umfassen
sehr
lange
Listen,
starkes
Abrufsignal,
hohe
semantische
Ähnlichkeit
oder
bestimmte
Lernmodi.
Debatten
bestehen
darüber,
wie
generalisierbar
der
Effekt
ist
und
welche
methodischen
Einflussgrößen
eine
Rolle
spielen.
verbessert
(Testing
Effect),
das
Erinnern
verwandter,
nicht
geübter
Items
aber
beeinträchtigen
kann.
In
der
Forschung
öffnen
sich
so
Einblicke
in
neuronale
Mechanismen;
beteiligte
Hirnregionen
umfassen
Hippocampus
und
präfrontalen
Cortex.
Synonyme
und
eng
verwandte
Begriffe
sind
abrufinduzierte
Vergesslichkeit
(RIF)
und
Abrufhemmung.