Abrechnungsregelungen

Abrechnungsregelungen bezeichnen schriftlich oder gesetzlich festgelegte Vorgaben zur Erstellung, Prüfung und Vergütung von Rechnungen und Leistungsabrechnungen. Sie regeln Inhalte, Form, Zeitpunkte, Tarifgrundlagen sowie Verfahren zur Korrektur und Zahlungsabwicklung und finden Anwendung in Bereichen wie Gesundheitswesen, Versicherungen, Steuern, Energieversorgung, Bauwesen und öffentlicher Verwaltung.

Typische Bestandteile sind Leistungsbeschreibungen, Preis- oder Tariflisten, Abrechnungszeiträume, Nachweis- und Dokumentationspflichten sowie Fristen für Zahlung und Beanstandung. Rechtliche Vorgaben können sich aus nationalem Recht, branchenspezifischen Vereinbarungen (z. B. Gebührenordnungen, Kollektivverträge) oder europäischen Vorschriften ergeben. In Deutschland sind Beispiele die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), das Einheitliche Bewertungsmaßstabssystem (EBM) und die Anforderungen an Rechnungen nach Umsatzsteuergesetz.

Abrechnungsregelungen dienen der Transparenz, Vergleichbarkeit, Betrugsprävention und Rechtsicherheit. Zur Durchsetzung gehören Prüfmechanismen, interne Kontrollen, externe Audits und Sanktionen bei Verstößen. Technische Standards wie elektronische Rechnungsformate (XRechnung, ZUGFeRD) und automatisierte Abrechnungssoftware prägen zunehmend die Umsetzung.

Bei Unstimmigkeiten kommen Korrekturrechnungen, Schlichtungsverfahren oder gerichtliche Klärungen zum Einsatz. Für Unternehmen und Leistungserbringer sind Kenntnisse der jeweils geltenden Regelungen wichtig, um finanzielle Risiken, Compliance-Verstöße und Liquiditätsprobleme zu vermeiden.