Abnutzungsgrad

Abnutzungsgrad bezeichnet den Umfang der Abnutzung eines Bauteils oder eines Materials durch Betrieb. Er ist meist dimensionslos oder als Prozentsatz angegeben und reicht typischerweise von 0 für Neuzustand bis 1 (oder 100 %) für das Ende der Nutzungsdauer. Je nach Kontext kann der Abnutzungsgrad auch durch abgeleitete Größen wie Masseverlust, Abnutzungstiefe oder verbleibende Restlebensdauer beschrieben werden.

Bestimmung: Die Beurteilung erfolgt durch visuelle Inspektion, Messung der Abmessungen, Gewichtsverlust, profilometrische Oberflächenmessung oder 3D-Scanning. In tribologischen Anwendungen eignen sich Labortests wie Pin-on-Disc oder Vierball-Tests, sowie Verschleißkoeffizienten. In der Praxis kommen auch zerstörungsfreie Prüfungen, Öl- und Schmierstoffanalysen sowie Schwingungs- und Temperaturüberwachung zum Einsatz, um den Verschleißverlauf zu verfolgen.

Anwendung: Der Abnutzungsgrad dient der Wartungsplanung, der Bestimmung von Restlebensdauer, der Lebenszyklusanalyse und der Qualitätskontrolle. Er beeinflusst Entscheidungen zu Instandhaltung, Austausch oder Schmierstoffwechsel. Er hängt wesentlich von Werkstoffeigenschaften, Härtepaarung, Belastung, Geschwindigkeit, Temperatur, Umgebungsbedingungen und Schmierung ab.

Einschränkungen: Der Abnutzungsgrad ist kontextabhängig und erfordert definierte Bewertungsmaßstäbe; ungeeignete Messmethoden oder willkürliche Grenzwerte können zu falschen Schlussfolgerungen führen. In der Praxis wird er oft zusammen mit dem Verschleißmodell und Garantienzyklen verwendet.