Änderungszeitpunkte

Änderungszeitpunkte bezeichnet man in der Informationstechnik als Zeitpunkte, zu denen eine Änderung an einem Datensatz, Dokument oder Prozess wirksam wird. Sie werden typischerweise als Zeitstempel angegeben und dienen der Nachvollziehbarkeit von Veränderungen sowie der Reproduzierbarkeit von Systemzuständen zu einem bestimmten Moment. Änderungszeitpunkte können sich auf Werte, Strukturen oder Metadaten beziehen und stehen häufig im Zusammenhang mit Begriffen wie gültig ab oder gültig bis in zeitabhängigen Modellen.

Anwendungsbereiche umfassen Auditierung und Compliance, Versionierung sowie Datenmodellierung in Data-Warehousing und bei Slowly Changing Dimensions (SCD). In der Praxis werden Änderungszeitpunkte genutzt, um historische Zustände abzubilden, Unterschiede zwischen Versionen zu dokumentieren und Verantwortlichkeiten nachzuvollziehen. In vielen Systemen wird zwischen dem eigentlichen Änderungszeitpunkt und dem Zeitraum der gültigen Daten unterschieden.

Technische Aspekte betreffen die Wahl der Zeitquelle, Zeitzonen und die Genauigkeit der Stempel. Um Inkonsistenzen zu vermeiden, empfiehlt sich eine zentrale, zuverlässige Uhr, idealerweise in UTC, sowie klare Regeln zur Reihenfolge von Ereignissen. In verteilten Systemen müssen Clock-Synchronisation und eventuelle Kollisionen berücksichtigt werden. Hochauflösende Timestamps unterstützen präzise Historien und ermöglichen präzise Zeitabfragen.

Praxisbeispiel: In einem Kundendatensatz wird eine Adressänderung am 15. März 2024 um 09:12:45 UTC durch changed_at vermerkt; der neue Eintrag trägt valid_from 2024-03-15, der alte Eintrag wird mit valid_to geschlossen.