Änderungsresistenz

Änderungsresistenz bezeichnet die Resistenz eines Systems gegenüber Veränderungen, das heißt die Tendenz, Modifikationen oder neue Bedingungen nur langsam oder gar nicht zu übernehmen. Sie kann sich auf biologische, technologische, organisatorische oder soziale Systeme beziehen und ist nicht synonym mit Stillstand.

In Organisationen wird der Begriff häufig genutzt, um die Tendenz von Individuen oder Organisationen zu beschreiben, Veränderungsinitiativen abzulehnen oder aufzuschieben. Ursachen sind Unsicherheit, Verlustängste, mangelndes Vertrauen in den Nutzen, schlechte Kommunikation oder frühere negative Erfahrungen. Maßnahmen zur Reduzierung von Änderungsresistenz umfassen transparente Kommunikation, Beteiligung der Betroffenen, Schulung, klare Führung sowie schrittweise Implementierung.

In der Biologie und Ökologie kann Änderungsresistenz sich auf die Robustheit von Merkmalen gegenüber Umweltveränderungen beziehen, etwa Canalization oder genetische Stabilität. Es geht oft um Mechanismen, die Variation unterdrücken oder die Funktion unter neuen Bedingungen bewahren, wodurch Organismen weniger flexibel, aber beständiger gegenüber wechselnden Umweltbedingungen bleiben.

In Technik, Informationstechnik und Materialwissenschaft kann Änderungsresistenz die Widerstandsfähigkeit gegenüber ungewollten Änderungen bedeuten, etwa Datenintegrität, Unveränderlichkeit von Protokollen, Tamper-Evidenz oder chemische/mechanische Resistenz von Materialien gegen Veränderungen.

Die Bewertung erfolgt durch Beobachtung der Adoptionsgeschwindigkeit, Erfolgsquoten von Change-Projekten oder Indikatoren wie Zeit bis zur Adaption, Zufriedenheit der Stakeholder und Fehlschlagsquotienten. Eine ausgewogene Perspektive strebt sowohl Stabilität als auch notwendige Anpassungsfähigkeit an.