Fehlschlagsquotienten

Fehlschlagsquotienten ist in der deutschen Statistik ein Begriff, der das Verhältnis aus gescheiterten Ergebnissen zu der Gesamtzahl der Versuche in einem Prozess beschreibt. In der Regel wird er definiert als Q = F / N, wobei F die Anzahl der in N unabhängigen Versuchen beobachteten Fehlschläge ist. Werden mehrere Bedingungen oder Einstellungen untersucht, ergibt sich eine Menge von Fehlschlagsquotienten Fi / Ni.

Der Fehlschlagsquotient dient als einfache Messgröße für Ineffizienz oder Fehlerhäufigkeit und entspricht oft der geschätzten Fehlerwahrscheinlichkeit p. Unter der Annahme unabhängiger Bernoulli-Versuche hat Q erwartungsgemäß den Wert p, und für großes N ist der Standardfehler ungefähr sqrt(p(1−p)/N). Konfidenzintervalle lassen sich mit üblichen Methoden wie Wilson- oder Wald-Intervalle bestimmen.

Anwendungsgebiete umfassen die Zuverlässigkeitstechnik zur Überwachung von Defekt- oder Fehlerquoten in der Produktion, Experimente in Psychologie und Informatik sowie grobe Risikobewertungen in der Projektsteuerung. Der Fehlschlagsquotient bietet eine kompakte Kenngröße, um Trends in der Fehlerhäufigkeit über Zeit oder unter verschiedenen Bedingungen zu erkennen.

Beispiel: In einem Test mit 200 Versuchen treten 26 Fehlschläge auf; Fehlschlagsquotient = 26/200 = 0,13.

Etymologie und Anmerkungen: Der Begriff setzt sich aus Fehlschlag und Quotient zusammen. Er ist nicht in allen deutschen Texten standardisiert; oft wird statt Fehlschlagsquotienten auch von Fehlerquote oder Ausfallquote gesprochen, je nach Kontext. Siehe auch: Wahrscheinlichkeit, Binomialverteilung, Defektquote.