Überstundenquote

Überstundenquote ist ein statistischer Indikator, der den Umfang von Überstunden relativ zum regulären Arbeitsvolumen widerspiegelt. In Unternehmen, Branchenvergleichen und arbeitsmarktforschenden Analysen dient sie dazu, die Belastung der Belegschaft durch zusätzliche Arbeitsstunden zu quantifizieren.

Die gängigste Berechnungsform lautet: Überstundenquote = (Summe der Überstunden in einem Zeitraum) ÷ (Summe der regulären Arbeitsstunden in diesem Zeitraum) × 100. In der Praxis kann sie auch anders definiert werden, etwa als Anteil der Beschäftigten, die Überstunden leisten, oder als Verhältnis der Überstunden zu der gesamten Arbeitszeit pro Mitarbeiter. Die Wahl der Definition beeinflusst Vergleichbarkeit über Zeitreihen und Branchen hinweg.

Für die Ermittlung nutzt man Lohn- und Arbeitszeitabrechnungen, Zeiterfassungssysteme oder Tarif- und Betriebsvereinbarungen. In Deutschland wird Überstundenarbeit durch das Arbeitszeitgesetz in Verbindung mit Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen reguliert; Überstunden-Nachzahlungen oder Freizeitausgleich sind gängige Formen der Vergütung.

Eine höhere Überstundenquote deutet nicht zwangsläufig auf schlechtere Arbeitsorganisation hin; saisonale Nachfrage, Personalengpässe oder Urlaubsabdeckungen können eine Rolle spielen. Unterschiede in Arbeitszeitmodellen (Vollzeit, Teilzeit, Schichtsysteme) sowie unterschiedliche Erfassungspraktiken können die Quote verzerren. Sie dient eher dem Benchmarking und der Trendbeobachtung als der Beurteilung einzelner Arbeitnehmer.

Siehe auch Arbeitszeiterfassung, Überstunden, Arbeitszeitgesetz, Freizeitausgleich.