Übergriffe

Übergriffe ist der Pluralbegriff für Handlungen, die klare Grenzen überschreiten oder andere Menschen unrechtmäßig angreifen. Das Wort leitet sich von über (über, hinaus) und Griff (Griff, Zugriff) ab und trägt sowohl wörtliche als auch übertragene Bedeutungen. Es bezeichnet demnach sowohl körperliche Angriffe als auch andere Formen der Übernahme von Kontrolle, etwa sexuelle Übergriffe, Belästigungen oder Machtmissbrauch.

Im allgemeinen Sprachgebrauch beschreibt der Begriff Vorfälle von Gewalt oder Einschüchterung, bei denen eine Person gegen den Willen einer anderen handelt. Er wird auch in polemischen oder journalistischen Kontexten verwendet, etwa von „rechtsextremen Übergriffen“ oder von „Übergriffen der Polizei“ oder anderer Behörden, wenn diese Grenzen des rechtlich Zulässigen sichtbar überschritten scheinen. Die Verwendung kann dabei sowohl konkrete Straftaten als auch allgemein missbräuchliches oder misslungen regulierendes Verhalten umfassen.

In der Rechtslage ist „Übergriff“ kein feststehender Straftatbestand, sondern eine materiale Beschreibung des Geschehens. Die konkrete strafbare Handlung ergibt sich aus dem jeweiligen Delikt wie Körperverletzung, gefährliche Körperverletzung, sexuelle Übergriffe bzw. Belästigung, Nötigung oder Freiheitsberaubung. In Arbeits-, Bildungs- oder Wohnzusammenhängen spricht man ebenfalls von Übergriffen, wenn Personen gegen den Willen, unzulässig oder systematisch schädigend handeln.

In der öffentlichen Debatte dienen Übergriffe häufig als Sammelbegriff für ein breites Spektrum von Gewalt- und Machtmissbrauch, weshalb sie regelmäßig Gegenstand von Berichten, Präventionsmaßnahmen und Rechtsfolgen sind.