zweischalige

Zweischalige Fassaden bezeichnen ein architektonisches Fassadensystem, bei dem zwei Fassadenhäute parallel zueinander angeordnet sind und durch einen belüfteten Zwischenraum voneinander getrennt bleiben. Dieses System dient dem Wetterschutz, der Steuerung von Licht und Luft sowie der ästhetischen Gestaltung von Gebäuden.

Aufbau und Funktionsweise: Die äußere Haut bildet meist den Wetterschutz und trägt zur Gebäudegliederung bei, während die innere Haut die raumseitige Barriere darstellt. Zwischenraum, oft belüftet, ermöglicht Luftzirkulation und eine ventilierte Natur- oder KfL-Technik (Kontrolle durch Öffnungen,oberer und unterer Rand, ggf. mechanische Lüftung). Sonnenschutz, Verschattungselemente und besondere Verglasungen können in beiden Hauten integriert sein. Durch den belüfteten Zwischenraum lassen sich natürliche Konvektionsprozesse nutzen, um Wärmeverluste zu reduzieren, Überhitzung zu verhindern und Feuchte abzutransportieren.

Vorteile und Einsatzgebiete: Zweischalige Fassaden können die Energieeffizienz verbessern, die Bauteilaktivierung unterstützen, den sommerlichen Wärmeschutz erhöhen und Auswirkungen auf Raumakustik sowie Tageslichtqualität haben. Sie ermöglichen flexible Fassadengestaltung, Schutz bei Wettereinflüssen und Potenzial für regenerative Konzepte wie natürliche Belüftung. Typische Einsatzbereiche sind Büro- und Verwaltungsgebäude, Museen und Kulturinstitutionen sowie Neubau- und Sanierungsprojekte, insbesondere dort, wo ästhetische Ansprüche mit klimagesteuerter Gebäudetechnik kombiniert werden sollen.

Herausforderungen: Planung, Bau- und Unterhaltskosten sind oft höher als bei herkömmlichen Fassaden. Notwendige Dicht- und Kondensationskontrollen, Wartung der Belüftungstechnik sowie die Koordination von Planungspartnern erfordern spezialisierte Fachkenntnisse.