In der Tribologie entsteht Verschleiß durch Reibung, Kontaktmechanik, Materialpaarungen und Umgebungsbedingungen. Verschleißfreie Ausführungen kombinieren geeignete Werkstoffe, Oberflächenbehandlungen, Schmierstoffe und konstruktive Maßnahmen, um Verschleiß, Reibung und Wärme zu minimieren. Durch harte, verschleißfeste Werkstoffe, harte oder niedrige Reibungsschichten, Legierungen, keramische oder metallisierte Oberflächen sowie passgenaue Passungen wird der Materialverlust reduziert. Zusätzlich kann eine geringe Kontaktpressung, optimierte Geometrie und eine Einlaufphase Verschleiß weiter mindern.
Zu den typischen Ansätzen gehören die Wahl robuster Werkstoffe wie gehärtete Stähle, Keramiken oder Verbundwerkstoffe, sowie der Einsatz von verschleißarmen Oberflächenbeschichtungen wie DLC, TiN, TiAlN oder keramische Schichten. Oberflächenbehandlungen wie Nitrieren, Karbonitrieren, PVD- oder CVD-Beschichtungen erhöhen Härte, reduzieren Durchtrittsschäden und verbessern die Schmierfilmbildung.
Durch konstruktive Maßnahmen wie geringere Kontaktbelastung, größere Kontaktflächen, bessere Rundlaufgenauigkeit und geeignete Schmierstoffe (Lipide, Festschmierstoffe, Luft- oder Flüssigschmierung) lässt sich Verschleiß reduzieren. In manchen Bereichen wird Verschleißfreiheit durch Selbstschmierungseigenschaften von Werkstoffen oder durch Gleitführungen, Kugel- oder Wälzkontakte erreicht.
Die Beurteilung erfolgt durch tribologische Tests wie Pin-on-Disk, Wälz- oder Gleitreibversuche. Typische Kennzahlen sind der Verschleißkoeffizient, der Volumenverlust oder die Oberflächenrauheit. Normen und Normengruppen, z. B. ISO und ASTM-Standards, liefern Testprozeduren und Bewertungsmaße.
Verschleißfreie Bauweisen führen zu weniger Wartung, längerer Betriebszeiten, geringerer Ausfallhäufigkeit und damit zu Betriebskostenersparnissen. Hohe Anfangskosten für Materialien, spezielle Bearbeitungen oder Beschichtungen können jedoch bestehen, weshalb eine ganzheitliche Kosten-Nutzen-Analyse wichtig ist. In der Praxis ist Verschleißfreiheit selten absolut; es handelt sich um extrem geringe Materialverluste gegenüber konventionellen Bauteilen.