unsicherheit

Unsicherheit bezeichnet den Zustand, in dem Gewissheit über ein Ereignis, eine Aussage oder ein Ergebnis fehlt. Sie entsteht durch unvollständige Informationen, komplexe Systeme, widersprüchliche Hinweise und die natürliche Varianz der Welt. In der Wissenschaft wird häufig zwischen epistemischer Unsicherheit (Wissensdefizite) und statistischer oder aleatorischer Unsicherheit unterschieden.

Epistemische Unsicherheit umfasst Begrenzungen durch Messfehler, Modellannahmen, fehlende Daten oder unbekannte Einflussfaktoren. Sie kann durch neue Messungen, alternative Modelle oder zusätzliche Daten reduziert werden. Die aleatorische oder inhärente Unsicherheit beschreibt Zufälligkeiten, die sich nicht gänzlich ausschließen lassen; sie bleibt bestehen, selbst wenn alle verfügbaren Informationen genutzt werden.

Ursachen sind unvollständige Evidenz, unpräzise Messungen, zunehmende Systemkomplexität, widersprüchliche Informationen oder unvorhersehbare Ereignisse. In technischen Bereichen wie der Physik, Ökonomie oder Epidemiologie sind Unsicherheiten oft integraler Bestandteil von Modellen, Projektionen und Risikobewertungen.

Aus Unsicherheit ergeben sich Folgen für Entscheidungen: vergrößertes Risiko, verändertes Erwartungswertverhalten, kognitive Verzerrungen und ein verstärktes Gewicht robuster Planungsverfahren. Man setzt oft Szenarioanalyse, Sensitivitätsanalysen und iterative Aktualisierungen ein, um Entscheidungen auch unter Ungewissheit tragfähig zu machen.

Zur Quantifizierung wird Unsicherheit oft in Wahrscheinlichkeiten, Verteilungsformen und Konfidenzintervalle überführt. In der Statistik werden epistemische Unsicherheit durch Bayesianische Ansätze oder Frequentistische Intervalle behandelt, während technologische Modelle oft Sensitivitätsanalysen verwenden. Die Kommunikation von Unsicherheit bemüht sich um Transparenz über Randbedingungen, Annahmen und verbleibende Unsicherheit.