teilautomatisiert

Teilautomatisiert bezeichnet in der Industrie Prozesse oder Systeme, in denen automatisierte Komponenten in Teilbereichen eines Ablaufs eingesetzt werden, während andere Schritte von Menschen erledigt werden. Im Gegensatz zur Vollautomatisierung bleiben menschliche Eingriffe, Entscheidungen oder Qualitätsprüfungen in bestimmten Phasen erforderlich. Typische Anwendungsfelder sind Fertigung, Logistik, Landwirtschaft, Datenverarbeitung und Serviceleistungen. Beispiele: Roboterarme übernehmen wiederkehrende oder gefährliche Tätigkeiten wie Handhabung oder Montage, während Menschen Planung, Prozesssteuerung, Qualitätskontrollen oder Wartung übernehmen. Cobots ermöglichen eine enge Kooperation von Mensch und Maschine.

Vorteile bestehen in erhöhter Produktivität, konstanter Qualität, verbesserter Sicherheit bei risikoreichen Aufgaben sowie größerer Flexibilität und Skalierbarkeit. Herausforderungen sind die Komplexität der Systemintegration, Abstimmung von Mensch und Maschine, Investitions- und Betriebskosten, Wartungsaufwand sowie Sicherheits- und Datenschutzaspekte; stabile Schnittstellen und kontinuierliches Monitoring sind essenziell.

Implementierung: üblicherweise erfolgt eine Analyse der Prozessschritte, gefolgt von der Auswahl geeigneter Automatisierungstechniken (Robotik, Sensorik, Steuerungstechnik) und der schrittweisen Automatisierung von Teilbereichen. Schulungen der Mitarbeitenden sind integraler Bestandteil. Standards betreffen Sicherheit und Interoperabilität, etwa ISO 10218 für Industrie roboter und ISO/TS 15066 für Cobots, sowie begleitende Sicherheitskonzepte.

Auswirkungen: Teilautomatisierte Systeme verändern Qualifikationsanforderungen, entlasten monotone Aufgaben und erhöhen die Flexibilität, erfordern jedoch fortlaufende Wartung, Upgrades und Prozessoptimierung. Der Begriff steht im Kontext zunehmender Automatisierung im Zuge von Industry 4.0 und vernetzten Produktionsumgebungen.