psychografischen

Psychografische Merkmale beziehen sich auf die psychologischen Eigenschaften von Individuen, die für die Segmentierung von Zielgruppen genutzt werden können. Dazu gehören Werte, Einstellungen, Überzeugungen, Lebensstile, Interessen, Meinungen, Persönlichkeit und Verhaltensweisen. Im Gegensatz zu soziodemografischen Merkmalen wie Alter oder Einkommen berücksichtigen Psychografie, wie Menschen denken, fühlen und handeln.

Unternehmen und Forschende verwenden psychografische Analysen, um Zielgruppen zu identifizieren, Kommunikationsbotschaften zu personalisieren und Produktangebote auf Lebensstile abzustimmen. Anwendungen finden sich in Marketing, Marktforschung, Produktentwicklung, Markenpositionierung, politischer Kommunikation und Medienplanung.

Typische Vorgehensweisen umfassen Fragebögen, Interviews, psychometrische Tests und Beobachtungsdaten; Analysen wie Cluster- oder Latent-Profil-Analysen dienen der Bildung von Segmenten. Bekannte Typologien sind VALS, PRIZM bzw. AIO-Modelle, die Gruppen anhand von Werten, Einstellungen und Lebensstilen abbilden.

Mit der Digitalisierung gewinnen Verhaltensdaten aus Online-Aktivitäten und Social Media an Bedeutung, wodurch psychografische Profile aktueller und nuancierter werden, zugleich aber mit Datenschutz- und Validitätsfragen belastet sind. Häufig erfolgt eine Kombination aus psychografischen und demografischen Merkmalen.

Kritik bezieht sich auf Validität, Stereotypisierung und das Risiko von Diskriminierung, sowie auf rechtliche Rahmenbedingungen wie die DSGVO, die Transparenz und Zustimmung erfordern.