polymerentechnologie

Polymerentechnologie ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das die Entwicklung, Herstellung, Verarbeitung und Anwendung polymere Werkstoffe umfasst. Sie verbindet Chemie, Physik, Materialwissenschaften und Ingenieurwesen und behandelt Polymere von Thermoplasten, Duroplasten und Elastomeren bis zu biobasierten und degradierbaren Polymeren. Ziel ist es, Werkstoffe mit gezielten Eigenschaften wie Festigkeit, Barrierewirkung, Wärmeleitfähigkeit oder Biokompatibilität zu realisieren und deren Leistung in konkreten Anwendungen zu sichern.

Wichtige Tätigkeitsfelder sind die Synthese und Polymerisation von Monomeren, das Design von polymeren Architekturen (linear, verzweigt, Blockcopolymere, Vernetzungen) sowie die Verarbeitung in Filmen, Folien, Bauteilen oder Beschichtungen. Charakterisierung umfasst Molekulargewicht, Verzweigungsgrad, Kristallinität, rheologische Eigenschaften sowie Thermal- und chemische Stabilität, oft mit Methoden wie DSC, TGA, GPC oder DMA. Anwendungen reichen von Verpackungen und Bau über Automotive und Elektronik bis hin zu Medizintechnik und Textil.

Nachhaltigkeit gewinnt zunehmende Bedeutung: Entwicklung recyclebarer oder biobasierter Polymere, Design für Recycling, Effizienz in der Verarbeitung und Lebenszyklusanalysen. Regulatorische Anforderungen (z. B. REACH) beeinflussen Materialien und Prozesse. In Forschung und Lehre bilden Polymerentechnologie, Polymerchemie, Werkstofftechnik und Verfahrenstechnik kombinierte Kompetenzen. Absolventinnen und Absolventen arbeiten in Industrie, Forschungseinrichtungen und Dienstleistungsbranchen – in Entwicklung, Produktion, Qualitätssicherung, Produktgestaltung oder Recycling.