normoxische

Normoxie, auch normoxische Bedingungen, bezeichnet in der Biologie, Medizin und Zellbiologie einen Zustand normaler Sauerstoffversorgung von Gewebe und Organen. Der Begriff dient als Gegenstück zu Hypoxie (Sauerstoffmangel) und Hyperoxie (übermäßige Sauerstoffzufuhr). In der Praxis bedeutet Normoxie, dass die Sauerstoffparameter im Körper dem gilt, was unter gesunden Bedingungen erwartet wird.

In vivo wird Normoxie durch den normalen Sauerstoffpartialdruck im arteriellen Blut und im Gewebe beschrieben. Der arterielle Sauerstoffpartialdruck (PaO2) liegt bei gesunden Erwachsenen bei etwa 80–100 mmHg (ca. 10,7–13,3 kPa). Der alveoläre O2-Druck nähert sich oft diesem Wert. Auf Gewebeebene variiert der lokale O2-Partialdruck stark und liegt typischerweise im Bereich von ungefähr 20–40 mmHg, abhängig von Durchblutung, Stoffwechsel und Ventilation. Normoxie bedeutet nicht notwendigerweise identische O2-Werte in allen Geweben, sondern normale Versorgung im jeweiligen Gewebe unter Ruhebedingungen.

In der Zellkultur wird Normoxie häufig mit einer Sauerstoffkonzentration von rund 20% O2 gleichgesetzt, da dies der Luftzusammensetzung entspricht. Viele Gewebe im Körper arbeiten jedoch physiologisch bei deutlich niedrigeren O2-Werten (z. B. 5–7% O2) und werden dort als physiologische Normoxie betrachtet. Die Unterscheidung zwischen atmosphärischer Normoxie und geweblicher Physiologie spielt eine Rolle in Forschung und Experimenten.

Relevanz: Normoxische Bedingungen dienen als Referenzzustand in Experimenten und klinischen Leitlinien. Abweichungen davon, insbesondere Hypoxie, lösen zelluläre Reaktionswege aus, wie die Aktivierung der Hypoxie-induzierbaren Faktoren (HIF), während Normoxie als defaultes physiologisches Umfeld gilt.