missionsorientierte

Missionsorientierte bezieht sich auf einen Ansatz, bei dem Strategien, Programme oder Organisationen darauf ausgerichtet sind, klar definierte, anspruchsvolle und zeitlich begrenzte Missionen zu erfüllen, die einen spürbaren gesellschaftlichen Nutzen erzielen. Im Gegensatz zu rein open-ended Forschungsförderungen betont dieses Konzept problemorientierte Ziele, messbare Ergebnisse und eine enge Verknüpfung von Public- und Private-Investitionen.

Zentrale Merkmale sind explizite Zieldefinitionen, eine interdisziplinäre und sektorübergreifende Zusammenarbeit, ein Portfolio von Investitionen zur Risikostreuung, eine strukturierte Governance mit Zielvorgaben und Milestones sowie regelmäßige Evaluation und Anpassung. Oft kommen spezielle Mission Boards, Förderprogramme mit milestones und Anreize für Kooperationen zwischen Wissenschaft, Industrie, Zivilgesellschaft und öffentlichen Institutionen zum Einsatz.

Anwendungsfelder finden sich vor allem in Politik und Wissenschaft, etwa bei Innovations- und Strukturpolitik, Gesundheits- und KlimaZielen, sowie regionaler Entwicklungsförderung. In der europäischen Politik wurde der missionsorientierte Ansatz in jüngerer Zeit stärker betont, zum Beispiel durch bestimme Forschungs- und Innovationsmissionen in Horizon Europe, die darauf abzielen, konkrete gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.

Kritik befasst sich mit der Frage, wie Missionen sinnvoll definiert, bewertet und überwacht werden können, ohne Grundlagenforschung auszuhöhlen, wie Missverständnisse vermieden werden und wie Teilhabe, Chancengleichheit und demokratische Legitimation sichergestellt bleiben. Befürworter sehen darin eine Möglichkeit, Ressourcen gezielter zu bündeln, Innovationsprozesse zu steuern und gesellschaftliche Probleme effektiver anzugehen.