infraschall

Infraschall bezeichnet Schallwellen mit Frequenzen unter 20 Hertz. Da diese Werte deutlich außerhalb des menschlichen Hörbereichs liegen, werden infrasonische Signale in der Regel nicht gehört. Unter bestimmten atmosphärischen Bedingungen können sie sich über große Entfernungen fortpflanzen und weltweit nachweisbar sein.

Quellen natürlicher und künstlicher Art umfassen eine Vielzahl von Prozessen. Natürliche Ursprünge sind vulkanische Eruptionen, Erdbeben, starke Stürme, Gewitter sowie andere tektonische oder atmosphärische Phänomene. Auch ozeanische Wellen können infrasonische Signale erzeugen. Menschliche Quellen umfassen Industrieanlagen, Windkraftanlagen, schwere Maschinen, Verkehr und Bergbau. Wegen der geringen Frequenz dringen Infraschallwellen oft besser durch Hindernisse und können sich über Kontinente hinweg fortpflanzen.

Wirkung auf Menschen und Tiere ist abhängig von der Pegelhöhe und dem Ursprung der Wellen. Infraschall wird vom Menschen nicht bewusst gehört. Hohe Pegel können Druckgefühle in der Brust, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel verursachen, doch die wissenschaftliche Beweislage zu direkten gesundheitlichen Auswirkungen bleibt begrenzt und quellabhängig.

Messung und Technik beruhen auf spezialisierten Sensoren wie Mikrofonen, Barometern oder Mikrobarografen, oft in Arrays angeordnet. Die Signale liegen typischerweise unter 20 Hz; Mehrfachmessungen ermöglichen die Lokalisierung von Quelle und Richtung durch array-basierte Auswertung und Trugbildvermeidung.

Anwendungen und Forschung nutzen Infraschall, um geophysikalische Prozesse besser zu verstehen und natürliche Ereignisse zu überwachen. Im Rahmen des Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty wird das Internationale Überwachungssystem eingesetzt, das Infraschallstationen nutzt, um verdeckte Atomtests aufzuspüren.