induzierbar

Induzierbar ist ein Adjektiv der deutschen Wissenschaftssprache und bedeutet 'durch äußere Ursachen induzierbar' oder 'durch äußere Reize auslösbar'. Es beschreibt die Eigenschaft eines Systems, Materials oder Prozesses, eine Reaktion zu zeigen, wenn es durch einen Stimulus aktiviert wird. Der Begriff wird fächerübergreifend verwendet, um das Potenzial zur Induktion zu kennzeichnen, nicht einen festen Zustand.

In der Physik und Technik bedeutet Induktion, dass durch eine äußere Ursache—etwa eine Änderung des Magnetfelds, eine elektrische Spannung, mechanische Belastung oder optische Anregung—eine Reaktion erzeugt wird. Beispiele sind induzierte Ströme, Polarisation oder Magnetisierung. Das Faradaysche Induktionsgesetz veranschaulicht diese Induzierbarkeit in der Praxis.

In der Chemie und Biologie wird der Begriff häufig im Zusammenhang mit induzierbarer Genexpression verwendet. Induzierbare Promotoren oder Systeme lassen sich durch einen Induktor (zum Beispiel ein Zucker oder ein Antibiotikum) ein- oder ausschalten, was eine zeitlich kontrollierte Genexpression ermöglicht. Typische Implementierungen finden sich in Bakterien, Zellkulturen und Modellorganismen, etwa Tet-On/Tet-Off oder arabinose-induzierbare Promotoren.

Auch in der Ökologie und Pflanzenwissenschaft spricht man von induzierbaren Abwehrreaktionen oder Abwehrmechanismen. Diese Reaktionen werden erst durch Umweltreize wie Angriff durch Herbivoren oder andere Stresssignale aktiviert, wodurch Ressourcen effizienter genutzt werden können.

Der Begriff leitet sich vom Verb induzieren ab; fachsprachlich verwendet man auch die Substantive Induzierbarkeit oder induzierbare Systeme.