glomerulärer

Glomerulär ist im Deutschen das Adjektiv, das sich auf den Glomerulus bezieht – einen Gefäßknäuel aus feinen Kapillaren, der im Nephron der Niere als erste Barriere der Filtration fungiert. Glomeruli treten auch in anderen Organen auf, etwa im Bulbus olfactorius des Geruchssinns, wo sich bulbusartige Strukturen finden.

Im Nierenkörperchen besteht der Glomerulus zusammen mit der Bowman-Kapsel. Die glomeruläre Filtration erfolgt durch eine Barriere aus fenestriertem Endothel, glomerulärer Basalmembran und Podocyten mit Schlitzmembranen. Diese Struktur ermöglicht den Durchtritt von Wasser und gelösten Substanzen, während größere Agenzien zurückgehalten werden. Die daraus resultierende filtrierte Flüssigkeit wird als Primärharn bezeichnet.

Ein wichtiger klinischer Begriff ist die glomeruläre Filtration, oft gemessen als glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Die GFR dient der Einschätzung der Nierenfunktion und wird in der Praxis häufig geschätzt oder direkt gemessen. Veränderungen der glomerulären Funktion finden sich bei vielen Erkrankungen, die als Glomerulopathien („glomeruläre Erkrankungen“) zusammengefasst werden, darunter Glomerulonephritis oder andere Schädigungen der glomerulären Strukturen.

Außerhalb der Niere werden glomeruläre Strukturen auch in der Olfaktorbahn beschrieben: Hier empfangen Glomeruli Signale von Sinneszellen und leiten diese an nachgeschaltete Neurone weiter. In der Fachsprache wird der Begriff glomerulär oder glomeruläre Strukturen entsprechend der jeweiligen Anatomie verwendet.

Etymologisch stammt glomerulär von dem lateinischen Glomerulus „kleiner Ball“; das Adjektiv bezeichnet schlicht die Zugehörigkeit oder Beziehung zu einem Glomerulus. Es wird überwiegend in medizinischen und anatomischen Kontexten genutzt.