driftkomponenten

Driftkomponenten sind in verschiedenen Fachgebieten die Anteile eines Signals, einer Messgröße oder einer Bewegung, die eine langsame, systematische Veränderung im Zeitverlauf beschreiben. Im Gegensatz zu zufälligen Schwankungen oder Rauschen erfassen sie die Gradient- oder Trendkomponente eines Prozesses. Je nach Kontext können sie deterministisch oder stochastisch sein.

In der Zeitreihenanalyse und Datenmodellierung wird die Driftkomponente oft als Trend beschrieben. Sie kann deterministisch auftreten, etwa als linearer oder polynomialer Trend, oder als stochastischer Trend, etwa in Modellen mit Driftkomponente mu pro Zeiteinheit im Rahmen eines Zufallsprozesses. Typische Darstellungen sind X_t = X_0 + mu t + sigma W_t, wobei mu die Drift beschreibt und W_t ein Wiener Prozess ist. Die Driftkomponente liefert Hinweise auf langfristige Richtungen oder Wachstumsraten.

In Mess- und Kalibrierungskontexten entstehen Driftkomponenten durch Alterung von Sensoren, Temperaturabhängigkeit, Kalibrierfehler oder Umfeldbedingungen. Sie führen zu systematischen Abweichungen über die Zeit, die korrigiert oder separat modelliert werden müssen, um Daten vergleichbar oder zuverlässig zu machen.

In der Physik bezeichnet man mit Drift oft eine gerichtete Bewegungsteilung unter äußeren Feldern, beispielsweise die Driftgeschwindigkeit von Ladungsträgern in Feldern. Die Driftkomponente einer Bewegung ist dabei der gewichtete Beitrag der Feldbedingungen zur mittleren Geschwindigkeit in einer bestimmten Richtung.

Zur Bestimmung von Driftkomponenten dienen Verfahren wie Trendexcavation, Regression, Kalman-Filter oder lokales Glätten. Die genaue Modellierung hängt vom Anwendungsfall ab, doch Ziel ist stets, die langfristige Veränderung von Rauschen oder zufälligen Fluktuationen zu trennen.