deflationär

Deflationär ist ein wirtschaftswissenschaftlicher Begriff, der sich auf Merkmale, Mechanismen oder Phänomene bezieht, die mit Deflation zusammenhängen. Deflation selbst bedeutet eine anhaltende negative Inflationsrate und ein fallendes allgemeines Preisniveau. Als Adjektiv beschreibt deflationär Erscheinungen, die Deflation begünstigen, beschleunigen oder kennzeichnen.

Ursachen deflationärer Tendenzen sind vielfältig: schwache Nachfrage, technischer Fortschritt und Produktivitätssteigerungen, die Preise drücken; eine schrumpfende Geldmenge oder Kreditverknappung; Krisen, in denen Investitionen sinken; sowie strukturelle Faktoren, die Preisniveaus dauerhaft schmälern. Deflation unterscheidet sich von Disinflation, bei der die Inflationsrate zwar sinkt, aber noch positiv bleibt.

Folgen deflationärer Entwicklungen können ambivalent sein. Die reale Kaufkraft des Geldes steigt, doch gleichzeitig kann die reale Schuldenlast wachsen, was Verbraucher- und Investitionsausgaben drückt. Erwartungen fallender Preise können eine Deflationsspirale auslösen. Zentralbanken versuchen oft, durch Zinssenkungen oder geldpolitische Lockerung Deflation zu verhindern.

In der Finanz- oder Token-Ökonomie wird der Begriff deflationär verwendet, um Mechanismen zu beschreiben, die das Angebot verringern, etwa durch Verbrennungen oder Obergrenzen. Solche Mechanismen erzeugen Preisdruck, sind aber kontextabhängig. Deflationär ist demnach ein beschreibender Begriff, kein Urteil über gute oder schlechte Politik.