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articulatorische

Artikulatorische Merkmale beziehen sich in der Phonetik und Phonologie auf Eigenschaften von Sprachlauten, die durch die Bewegung und Position der Artikulatoren entstehen. Dazu gehören Merkmale, die den Ort der Artikulation (z. B. bilabial, dental, alveolar, palatal, velar), den Artikulationsmodus (Plosiv, Frikativ, Nasal, Laterale) sowie die Stimmhaftigkeit betreffen. Bei Vokalen spielen zusätzlich Zungenhöhe, Zungenlage und Lippenrundung eine Rolle; bei Konsonanten wirken sich Stimmhaftigkeit, Luftstrom und Geräuschbildung maßgeblich aus. Auf diese Weise ermöglichen artikulatorische Merkmale eine systematische Beschreibung von Sprachlauten über Sprachsysteme hinweg.

In der phonologischen Theorie werden artikulatorische Merkmale oft als binäre oder mehrwertige Deskriptoren verwendet, zum Beispiel

Zur Bestimmung artikulatorischer Merkmale kommen experimentelle Methoden zum Einsatz, darunter Ultraschall-Tongue-Tracking, Elektro-Palographie, Laryngografie sowie kiefer- und

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[±stimmhaft],
[±Rundung],
[±Nasal],
[±Continuant].
Solche
Merkmale
dienen
der
Klassifikation
von
Lauten
und
der
Erklärung
von
Lautwandel
sowie
von
Lautkombinationen
in
Silbenstrukturen.
In
der
Praxis
werden
sie
häufig
im
Zusammenhang
mit
der
Internationalen
Phonetiktranskription
(IPA)
verwendet,
wobei
die
phonetischen
Realisierungen
durch
konkrete
Lautschrift
markiert
werden
und
die
zugrunde
liegenden
artikulatorischen
Eigenschaften
beschrieben.
orofaziale
Messungen.
In
der
linguistischen
Analyse
können
auch
korpusbasierte
Vergleiche
und
articulatorische
Modelle
genutzt
werden,
um
Verteilungsmuster
und
Lautsysteme
von
Sprachen
zu
erklären.
Artikulatorische
Merkmale
bilden
damit
eine
zentrale
Grundlage
sowohl
der
empirischen
Phonetik
als
auch
der
theoretischen
Phonologie.