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argumentationslogik

Argumentationslogik ist ein Teilgebiet der Logik, das formale Modelle für argumentatives Schließen untersucht. Im Mittelpunkt steht die Struktur von Argumenten und deren Interaktion durch Angriffe, Verteidigungen und Präferenzen. Ziel ist es, aus konkurrierenden Argumenten belastbare Schlussfolgerungen abzuleiten, die in einem gegebenen Kontext gelten können. Die Disziplin verbindet Logik, Informatik und Erkenntnistheorie und dient vor allem der Modellierung von argumentativem Diskurs, Entscheidungsprozessen und Wissensintegration.

Eine zentrale formale Grundlage bildet das abstrakte Argumentationssystem A = (Arg, Att), wobei Arg eine Menge von

In der Praxis werden sowohl abstrakte als auch strukturierte Formulierungen genutzt, etwa ASPIC+, ABA oder andere

Argumenten
darstellt
und
Att
eine
Angriffsrelation
zwischen
Argumenten
ist.
Ein
Argument
A
wird
von
einer
Menge
S
verteidigt,
wenn
jeder
Angreifer
von
A
von
S
selbst
angegriffen
wird.
Eine
Teilmenge
E
von
Arg
ist
konfliktfrei,
wenn
kein
Angreiferpaar
innerhalb
von
E
existiert.
Auf
Basis
dieser
Konzepte
definieren
verschiedene
Semantiken
Extensions,
die
eine
kohärente
Menge
akzeptierter
Argumente
liefern.
Zu
den
wichtigsten
gehören
die
geerdete
(grounded)
Erweiterung,
die
stabile
Erweiterung,
die
vollständige
Erweiterung
und
die
bevorzugte
Erweiterung.
Jede
Semantik
liefert
eine
Menge
von
Argumenten,
die
gemeinsam
akzeptiert
werden
können,
wobei
sich
Eigenschaften
wie
Eindeutigkeit,
Existenz
oder
maximale
Verteidigbarkeit
unterscheiden.
Defeasible-Logiken.
Anwendungen
finden
sich
in
Rechtswissenschaft,
Vertrauensbildung,
Multi-Agenten-Systemen,
Debattenanalysen
und
Informationsfusion,
wo
rationale
Entscheidungen
auf
der
Basis
von
konkurrierenden
Belegen
getroffen
werden
sollen.
Typische
Rechenprobleme
umfassen
das
Bestimmen,
ob
ein
Argument
in
allen
oder
in
irgendeiner
Erweiterung
enthalten
ist,
sowie
deren
algorithmische
Berechnung;
die
Komplexität
variiert
je
nach
Semantik
und
Modell.