allergieimmunotherapie

Allergieimmunotherapie, auch Allergenimmuntherapie genannt, ist eine Behandlung zur Langzeitreduzierung der Empfänglichkeit gegenüber spezifischen Allergenen. Durch wiederholte Verabreichung steigender Allergenmengen soll das Immunsystem eine Toleranz entwickeln. Die Therapie erfolgt als subkutane Immuntherapie (SCIT) oder sublinguale Immuntherapie (SLIT); Venom-Immuntherapie (VIT) gegen Hymenopterenstiche ist ebenfalls verfügbar.

Indikationen: Sie kommt bei moderat bis schwerer allergischer Rhinokonjunktivitis oder allergischem Asthma in Betracht, wenn Symptome trotz Standardtherapie bestehen und eine Allergenallergie nachgewiesen ist. Geeignet sind häufig Pollen, Hausstaubmilben, Schimmel sowie Insektengift. Bei Nahrungsmittelallergien gibt es spezialisierte Programme außerhalb der Routine.

Wirkprinzip und Verlauf: Das Immunsystem soll durch die schrittweise Dosissteigerung umprogrammiert werden. Typische Immunveränderungen umfassen IgG4-Anstieg und Treg-Aktivierung. Die Behandlung erstreckt sich über mehrere Jahre; Aufbauphase mit wöchentlichen bis monatlichen Injektionen (SCIT) oder anfänglich täglicher Einnahme (SLIT), gefolgt von Erhaltungsphasen.

Wirksamkeit und Sicherheit: Bei sorgfältiger Auswahl reduziert Allergieimmunotherapie Symptome, vermindert den Medikamentenbedarf und kann das Risiko neuer Sensibilisierungen senken. Nebenwirkungen sind meist lokale Reaktionen; systemische Ereignisse sind selten, erfordern aber ärztliche Überwachung bei SCIT. Kontraindikationen sind u. a. schlecht kontrollierte Asthma, bestimmte kardiale oder immunologische Erkrankungen; Notfallausrüstung sollten vorhanden sein.

Praxishinweise: Die Therapie erfordert Langfristigkeit und regelmäßige Termine. SLIT bietet Optionen zur Einnahme zu Hause in einigen Indikationen; SCIT erfordert Praxisbesuche. Kostenübernahme variiert je nach Land und Versicherung.