ZeroTrustZugriff

ZeroTrustZugriff bezeichnet ein Sicherheitskonzept für Informationssysteme, das davon ausgeht, dass weder Benutzer noch Geräte innerhalb oder außerhalb des Netzwerks automatisch vertrauenswürdig sind. Zugriff auf Ressourcen wird nur nach fortlaufender Verifikation von Identität, Kontext und Zustand gewährt. Kernelemente sind Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM), Multi-Faktoren-Authentifizierung (MFA), Mikrosegmentierung, das Least-Privilege-Prinzip sowie kontinuierliche Bewertung von Vertrauen und Umgebungszustand.

Die Architektur zielt auf Zero-Trust-Architekturen (ZTA) ab, wofür Zero-Trust-Network-Access (ZTNA) als konkretes Zugangsmodell verwendet wird. Ressourcen werden nicht durch Netzwerkebenen, sondern durch Politik und Kontext geschützt. Wichtige Bausteine sind Policy-Engines, Verifizierung in Echtzeit, starke Verschlüsselung, Überwachung und Audit-Logs sowie Geräte-Compliance und Anwendungssegmente.

Anwendungsgebiete umfassen Cloud-Infrastrukturen, Remote-Arbeit, Unternehmensapplikationen und Mikroservice-Umgebungen. Vorteile sind eine reduzierte Angriffsfläche, verbesserte Transparenz, granularer Zugriff und bessere Compliance. Herausforderungen ergeben sich aus der Komplexität der Implementierung, dem Integrationsaufwand, potenziellen Leistungseinbußen, der Benutzererfahrung und Kosten.

Beispiele für Umsetzungstaktiken umfassen die Kombination aus IAM, MFA, Cloud Access Security Broker (CASB), Public Key Infrastructure (PKI), Single Sign-On (SSO) sowie Endpoint-Schutz und Software-Defined Perimeter-Lösungen. ZTNA-Lösungen ermöglichen sicheren Remotezugriff ohne herkömmliche VPN-Verfahren. Der Begriff geht auf das Sicherheitsparadigma „Never trust, always verify“ zurück und wurde in Standards und Frameworks weiterentwickelt.