Kernelemente

Kernelemente bezeichnet in Fachsprachen die wesentlichen Bestandteile eines Systems, Konzepts oder Produkts. Kernelemente sind die Elemente, deren Vorhandensein und Funktion für die Identität, Leistungsfähigkeit oder den Zweck des Ganzen maßgeblich ist. Sie bleiben unter typischen Randbedingungen erhalten und unterscheiden sich von optionalen oder kontextabhängigen Merkmalen.

Der Ausdruck wird in vielen Fachgebieten verwendet, z. B. in der Produktentwicklung, Softwarearchitektur, Betriebswirtschaft, Bildung und Wissenschaft. Ziel ist es oft, Komplexität zu reduzieren, indem man die zentralen Bausteine festlegt, die unverändert bleiben sollen, wenn Anforderungen wechseln oder Ressourcen knapp sind.

Die Ermittlung von Kernelementen erfolgt üblicherweise durch Anforderungsanalyse, Stakeholder-Dialog, Funktionsanalyse und architekturorientierte Zerlegung. Methoden wie Priorisierung, MoSCoW, Kano-Modell oder Wertanalyse helfen, Kern- von Randfeldern zu trennen.

Typische Kriterien für Kernelemente sind Unverzichtbarkeit, Allgemeingültigkeit über relevante Nutzungsszenarien, Auswirkung auf Leistung oder Wert, Stabilität gegenüber Änderungen der Umgebung sowie Kompatibilität mit Kosten- und Zeitrahmen.

Beispiele: In einem Smartphone gelten als Kernelemente die zentrale Rechenleistung, der Arbeitsspeicher, der Akku, das Display und die Kommunikationsschnittstellen. In einem Lernprogramm können die Kernelemente der Curricula relevanter Stoff, Prüfungsformate und Lernpfade sein.

Der Begriff dient der Orientierung im Entwurf, der Bewertung von Alternativen und der Kommunikation von Kernzielen gegenüber Stakeholdern.