Zeitstichproben

Zeitstichproben, auch zeitliche Stichproben genannt, ist ein Verfahren der Stichprobenauswahl, bei dem Daten zu festgelegten Zeitpunkten oder innerhalb festgelegter Zeitfenster erhoben werden. Ziel ist es, Veränderungen und Dynamiken im Zeitverlauf zu erfassen. Zeitstichproben finden Anwendung in verschiedenen Forschungsfeldern, etwa in der Longitudinalforschung, der Umweltüberwachung, der Qualitätssicherung in der Industrie oder der Verhaltensbeobachtung.

Design und Planung umfassen die Bestimmung des Untersuchungszeitraums, die Festlegung der Abtastfrequenz oder der Abtastintervalle (beispielsweise alle 15 Minuten) sowie die Entscheidung über regelmäßige oder unregelmäßige Zeitpunkte. Ebenso wichtig sind die Wahl des Messfensters, die Sicherstellung zuverlässiger Zeitstempel und die Berücksichtigung logistischer Rahmenbedingungen.

Vorteile liegen in der Möglichkeit, Entwicklungen über die Zeit zu vergleichen, Muster wie Trends oder Saisonalitäten zu erkennen und Datenmengen besser zu handhaben als bei kontinuierlicher Erfassung. Nachteile können Timing-Verzerrungen auftreten, wenn der Zeitpunkt der Stichproben mit bestimmten Ereignissen korreliert, sowie Lücken durch fehlende Messungen. Zudem erfordert Zeitstichproben eine sorgfältige Planung und robuste Datenverwaltung.

Daten werden typischerweise mit Zeitstempeln versehen. Bei unregelmäßigen Zeitstichproben kommen spezielle Zeitreihenanalysen oder Modelle mit unregelmäßigen Abtastraten zum Einsatz; bei regelmäßigen Stichproben treten oft Paneldatenstrukturen auf.

Beispiele: Umweltüberwachung mit Probenahme in festgelegten Abständen, Verhaltensbeobachtungen in regelmäßigen Intervallen. Siehe auch Zeitreihe, Paneldaten, Stichprobenverfahren, Longitudinalstudie.