Würfelsfestigkeit

Würfelsfestigkeit, auch Würfelfestigkeit genannt, bezeichnet die maximale Druckfestigkeit von Beton, gemessen an Würfelproben. In vielen europäischen Ländern wird dazu üblicherweise ein Würfel mit einer Seitenlänge von 150 mm verwendet. Die Würfelfestigkeit dient als Indikator für die Qualität des Betons und seine Tragfähigkeit in Bauteilen.

Durchführung des Tests erfolgt nach standardisierten Verfahren. Die Würfelproben werden gegossen, ausgehärtet und unter kontrollierten Bedingungen curing, typischerweise bis zu einem Alter von 28 Tagen. Anschließend werden die Würfel in einer Druckprüfmaschine mit gleichmäßig zunehmendem Druck belastet, bis sie versagen. Die maximale Belastung wird durch die Würfelfläche geteilt und in Megapascal (MPa) als Würfelfestigkeit angegeben. Das Ergebnis ist eine charakteristische Festigkeit der Baureihe und wird meist als f_cube bezeichnet.

Bezug zu anderen Festigkeiten und Normen: In vielen Normsystemen, insbesondere in Europa, wird die Festigkeit von Beton auch durch zylindrische Proben ermittelt (f_cyl). Typischerweise liegt die Würfelfestigkeit über der zylindrischen Festigkeit, oft in einem Verhältnis von ungefähr 1,25:1, wobei f_cube ≈ 1,25 · f_cyl gilt. Die Bezüge zu Stärkeklassen (z. B. C20/25) unterscheiden sich je nach Norm und geometrischer Referenz, wobei Cube- bzw. Cylinder-Werte in Umrechnungen genutzt werden.

Anwendung und Bedeutung: Würfelsfestigkeit dient der Qualitätskontrolle in der Betonherstellung und der Beurteilung der Eignung eines Betons für Bauwerke. In der Praxis werden die Ergebnisse verwendet, um sicherzustellen, dass der Beton die geforderten Festigkeits- und Sicherheitsanforderungen erfüllt. Unterschiede in Verdichtung, Temperatur, Feuchtigkeitszustand und Alter beeinflussen die Testergebnisse und sollten bei der Auswertung berücksichtigt werden.