Wärmebildkarten

Wärmebildkarten sind Karten, die räumliche Muster der Oberflächentemperatur oder der abgegebenen Infrarotstrahlung anzeigen. Sie entstehen aus thermischen Infrarotaufnahmen, die mit Wärmebildkameras, aus Luft- oder Satellitenformaten gewonnen werden. Farbcodierungen setzen dabei Temperaturwerte oder Strahlungswerte in ein Spektrum von kühleren zu wärmeren Bereichen um.

Erzeugung und Datenverarbeitung: Die Rohdaten werden radiometrisch kalibriert, Emissivitätseigenschaften der Oberflächen berücksichtigt und atmosphärische Effekte korrigiert. Je nach Sensor können absolute Temperaturen oder relative Wärmeindizes dargestellt werden. Die Bilder werden georeferenziert und oft zu Karten mosaikartig zusammengeführt.

Anwendungen: Wärmebildkarten finden in der Gebäudetechnik Anwendung, etwa bei der energetischen Gebäudediagnose oder zur Leckage- und Wärmeverlusterkennung. In der Stadtplanung und Umweltforschung dient ihre Nutzung der Kartierung von städtischen Wärmeinseln. In der Landwirtschaft helfen sie bei der Beurteilung von Wasserstress oder Befall durch Temperaturunterschiede; in der Industrie ermöglichen sie die Überwachung von Maschinen und elektrischen Anlagen. Auch Rettungsdienste und der Katastrophenschutz nutzen Wärmebildkarten zur Lokalisierung von Wärmequellen oder vermissten Personen.

Einschränkungen: Infrarotmessungen sind wetter- und umgebungsempfindlich; Emissivität, Atmosphärenbedingungen und Sensorauflösung beeinflussen die Genauigkeit. Die Ergebnisse können je nach Kalibrierung als absolute Temperaturen oder als relative Indizes vorliegen. Datenschutz- und Sicherheitsfragen können bei Erfassungen in bewohnten Gebieten relevant sein.