Wundbereich

Wundbereich ist ein medizinischer Begriff, der den Bereich einer Wunde sowie die unmittelbar umliegende Haut beschreibt. Er umfasst den Wundgrund (Wundbett), die Wundränder und die periwunde Haut. Der Wundbereich wird in der Pflege und Behandlung systematisch beurteilt, dokumentiert und gepflegt, um Heilung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden.

Beurteilung des Wundbereichs

Zu den zentrale Größen gehören Wundgröße, -tiefe und Wundrandsituation. Der Wundgrund kann granulierend, nekrotisch oder mit Slough belegt sein. Exsudatmenge und -typ, Geruch, Schmerz sowie der Zustand der Peri-wunden Haut (Rötung, Irritation oder Makera) sind wichtige Indikatoren. Die Dokumentation erfolgt oft planimetrisch oder mittels Uhrzeiger-Methodik, ergänzt durch Fotodokumentation und Verlaufskurven.

Heilung, Pflege und Therapien

Der Wundbereich kann je nach Wundbild durch primäre Heilung (angrenzende Wundränder schließen sich) oder sekundäre Heilung (Wundbett füllt sich allmählich) heilen. Zielpflegemaßnahmen sind Feuchtigkeitsmanagement, Schutz der Periwundhaut vor Makera, Infektionsprävention und Schmerzlinderung. Wundauflagen sollten dem Zustand des Wundbereichs angepasst sein – feuchtigkeitsaffine, absorptionsfähige oder schützende Materialien finden Anwendung. Reinigung erfolgt primär mit physiologischer Kochsalzlösung; Debridement (mechanisch, autolytisch, enzymatisch oder chirurgisch) wird bei nekrotischem Belag eingesetzt. Bei Infektionszeichen oder mangelnder Heilung können antimikrobielle Maßnahmen erforderlich sein.

Besondere Situationen

Chronische Wunden wie Druckgeschwüre, diabetische Fußgeschwüre oder venöse Ulzera erfordern differenzierte Strategien im Wundbereich und ggf. Therapien wie Druckentlastung, Kompression oder fortgeschrittene Verbandstoffe. Eine regelmäßige Neubewertung des Wundbereichs ist zentral für eine zielgerichtete Behandlung.