Wirksamkeitsbefunde

Wirksamkeitsbefunde bezeichnen Befunde aus wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit einer Maßnahme, eines Produkts oder einer Intervention unter festgelegten Bedingungen prüfen und quantifizieren. Sie dienen der Bewertung, ob eine Maßnahme das beabsichtigte Ergebnis zuverlässig erzielt.

Im Mittelpunkt stehen kontrollierte Studien, insbesondere randomisierte kontrollierte Studien (RCTs). Ergänzend liefern systematische Übersichten, Meta-Analysen sowie gut konzipierte Beobachtungsstudien Hinweise auf Wirksamkeit in Realweltbedingungen. Zu den typischen Kennzahlen gehören relative Risiken, Odds Ratios, Risikodifferenzen, Hazard Ratios sowie Effektstärken wie Cohen’s d. Wichtig sind auch Konfidenzintervalle und die Zahl der zu behandelnden Personen (NNT).

Bei der Interpretation unterscheiden Forscher statistische Signifikanz von klinischer Relevanz; Heterogenität, Externalität und Populationsunterschiede können Wirksamkeitsbefunde beeinflussen. Die Qualität und Verlässlichkeit der Befunde hängen von Studienqualität, Bias-Risiken, Publikationsbias, Protokolltreue und der Anwendung von Bewertungsinstrumenten wie dem GRADE-System ab.

Wirksamkeitsbefunde bilden die Grundlage für evidenzbasierte Praxis, klinische Leitlinien, Zulassungsentscheidungen und gesundheitspolitische Entscheidungen. Sie erfordern transparente Berichterstattung, Replikation und Kontextualisierung, etwa durch Meta-Analysen in unterschiedlichen Settings.

Begrenzungen bestehen darin, dass Befunde nicht automatisch generalisiert werden können; negative oder inkonsistente Ergebnisse benötigen weitere Forschung. Konflikte von Interessen und methodische Limitationen können die Einordnung beeinflussen.

Siehe auch: Evidenzbasierte Medizin, Systematische Übersichten, Meta-Analysen, Leitlinien.