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Wienerprozess

Wienerprozess, auch als standard Brown’sche Bewegung bezeichnet, ist ein kontinuierlicher stochastischer Prozess W(t) mit W(0) = 0, der fast sicher stetige Pfade besitzt und über disjunkten Intervallen unabhängige, stationäre Zuwächse hat. Für 0 ≤ s < t gilt W(t) − W(s) ∼ N(0, t − s). Die Verteilung von W(t) ist W(t) ∼ N(0, t) und die Kovarianzfunktion E[W(s)W(t)] = min(s, t). Der Prozess dient als Grundmodell zufälliger Bewegungen in der Zeit.

Eigenschaften dieses Prozesses umfassen Gaussität (alle endlichen Vektor-Verteilungen sind multivariate Normalverteilungen), Martingal-Eigenschaft (E[W(t)] = 0) und die

Konstruktion und mathematische Formalisierung erfolgen häufig über Grenzwertdiskretisierungen oder stochastische Integrale. Eine gängige Konstruktion nutzt den

Anwendungen finden sich vor allem in der Finanzmathematik (Beispiel Black-Scholes-Modell, Stochastische Differentialgleichungen), in der Physik als

Zugehörigkeit
zur
Klasse
der
Lévy-Prozesse
sowie
zum
Markovprozess.
Die
Pfade
sind
fast
sicher
stetig,
aber
fast
sicher
unbestimmt
differentiierbar,
was
die
Modellierung
kontinuierlicher,
unvorhersagbarer
Bewegungen
erleichtert.
Grenzwert
eines
skalierten
einfachen
Zufallswegs:
ZK
i.i.d.
Normal(0,
1)
und
S_n(t)
=
(1/√n)
∑_{k=1}^{⌊nt⌋}
Z_k,
wobei
S_n(t)
gegen
W(t)
konvergiert.
Alternativ
lässt
sich
W(t)
formal
als
Stochastic-Integral-Darstellung
W(t)
=
∫_0^t
dW_s
interpretieren.
Modell
der
Brownschen
Molekularbewegung
sowie
in
der
Biologie
und
Technik,
wo
zufällige
Einflüsse
zeitkontinuierlich
beschrieben
werden.
Der
Wienerprozess
dient
darüber
hinaus
als
zentraler
Baustein
der
Itô-Kalkül
und
der
stochastischen
Analysis.