Weiterbenutzung

Weiterbenutzung bezeichnet die fortgesetzte oder spätere Nutzung von Gütern, Daten oder Nutzungsrechten über den ursprünglichen Zweck, Zeitraum oder Vertrag hinaus. Der Begriff wird in verschiedenen Bereichen verwendet, etwa im Vertrags- und Lizenzrecht, in der Informationstechnologie, im Archiv- und Kulturwesen sowie im Umwelt- und Ressourcenmanagement. Ziel ist häufig eine effizientere Ressourcennutzung.

Im Vertrags- und Lizenzrecht umfasst Weiterbenutzung die Fortdauer eines Nutzungsrechts nach Verlängerung oder Anpassung der Konditionen. In der IT bedeutet es oft die Fortführung von Software- oder Systemnutzungen bei bestehenden Lizenzen oder die Wiederverwendung alter Hardware nach Aufarbeitung. Im Archiv- und Wissensektor bezieht es sich auf die erneute Nutzung von Dokumenten oder Datensätzen, oft unter offenen Nutzungsbedingungen. Im Umweltbereich zielt Weiterbenutzung auf Wiederverwendung und Aufarbeitung von Materialien, um Lebenszyklus zu verlängern.

Zu den zentralen Überlegungen gehören Vereinbarungen zu Dauer, Zweck und Haftung, Rahmendaten zur Sicherheit und zur Compliance sowie Datenschutz. Risiken bestehen vor allem in veralteten Technologien, Sicherheitslücken oder Unklarheiten über die ursprüngliche Zweckbindung.

Aus dem Unternehmenspraxis: eine Firma setzt eine erweiterte Softwarelizenz weiter ein; öffentlicher Sektor: historische Datensätze werden als Open Data erneut veröffentlicht; Materialwirtschaft: defekte Paletten werden repariert und erneut eingesetzt.

Siehe auch Wiederverwendung, Refurbishment, Open Data, Kreislaufwirtschaft.