Wechselobjektiven

Wechselobjektiven, deutsch für interchangeable lenses, sind Objektive, die vom Kameragehäuse abgenommen und durch andere Objektive ersetzt werden können, um das Sichtfeld, die Perspektive und die optischen Eigenschaften des Bildes zu verändern. Sie sind eine zentrale Merkmalsgruppe vieler Kamerasysteme und ermöglichen Fotografinnen und Fotografen, Brennweite, Blende, Optik- und Bildstabilisierungsfunktionen entsprechend dem Motiv auszuwählen.

Bei Kamerasystemen mit Wechselobjektiven erfolgt die mechanische Befestigung über einen Objektivanschluss, der in vielen Fällen auch eine elektronische Kommunikation für Autofokus, Blendensteuerung und EXIF-Daten ermöglicht. Der Abstand zwischen Objektiv und Sensor bei fokussiertem Unendlich wird durch den Flanschabstand festgelegt. Unterschiede in diesem Abstand bestimmen, ob Objektive eines anderen Systems genutzt werden können – oft mit oder ohne Adapter – und ob Autofokus sowie Belichtungsmessung funktionieren.

Objektive für Wechselobjektivkameras gibt es als Festbrennweiten (Prime) und Zooms, mit Einsatzgebieten von Weitwinkel über Standard bis Tele sowie Makro- und Fisheye-Designs. Manche Objektive besitzen eine Bildstabilisierung in der Linse, andere tragen zur Stabilisierung der Kamera bei. Adapter ermöglichen die Nutzung von Objektiven anderer Bajonette; dabei kann der Unendlich-Fokus eingeschränkt sein oder die elektronische Kommunikation reduziert werden.

Historisch entstanden Wechselobjektive mit frühen Kamerasystemen des 20. Jahrhunderts; digitale Spiegelreflex- und spiegellose Systeme haben das Konzept weiter verbreitet. Die Systemwahl richtet sich nach Bajonettkompatibilität, optischer Qualität, Verfügbarkeit von Brennweiten und Budget. Pflege umfasst saubere Anschlüsse, Staub- und Feuchtigkeitsschutz sowie regelmäßige Reinigung von Front- und Hinterlinsen.