Vorführrechte

Vorführrechte bezeichnet die Rechte, ein urheberrechtlich geschütztes Werk öffentlich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, insbesondere durch Vorführung oder Aufführung in Kinos, Theatern, Rundfunk, Streaming-Plattformen oder bei Veranstaltungen. Sie gehören zum Rechtsbereich der öffentlichen Wiedergabe und fallen damit unter das Urheberrechtsgesetz (UrhG). Der Kern besteht darin, dass der Rechteinhaber einer bestimmten Nutzung des Werks zustimmen oder eine Lizenz erteilen kann, damit Dritte das Werk in der vorgesehenen Form, Zeit und innerhalb eines bestimmten räumlichen Rahmens zeigen dürfen.

In der Praxis werden Vorführrechte gewöhnlich durch den Rechteinhaber selbst, über Filmverleiher oder über Verwertungsgesellschaften abgewickelt. Lizenzbedingungen variieren nach Werk, Nutzungsart, Ort, Zuschauerzahl, Laufzeit, Format (Kino, Fernsehen, Online-Stream) und territorialer Geltung. Für Kinovorführungen ist häufig der Verleih zuständig; für öffentliche Veranstaltungen oder schulische Vorführungen können spezielle Regelungen gelten.

Verfügbarkeit und Abrechnung erfolgen oft über Vermittler, die die Rechte bündeln und Lizenzen an Betreiber verkaufen. Online-Plattformen benötigen zudem digitale Vorführrechte, die länderspezifisch oder plattformgebunden sein können, beispielsweise mit Geoblocking oder zeitlichen Beschränkungen. Öffentlich zugängliche Vorführungen unterliegen der Zahlung von Lizenzgebühren an die Rechteinhaber oder deren Verwertungsgesellschaften; private, rein nicht-öffentliche Vorführungen fallen in der Regel nicht darunter.

Zusammengefasst regeln Vorführrechte, wer ein Werk wann, wo und wie öffentlich zeigen darf, und sie unterscheiden sich von anderen Nutzungsrechten wie Vervielfältigung oder Verbreitung.