Videoschnitt

Videoschnitt bezeichnet den Prozess der Selektion, Anordnung und Bearbeitung von Videomaterial, um eine zusammenhängende Sequenz zu schaffen. Er umfasst Vorplanung, Dreharbeiten und Postproduktion, wobei der Fokus auf dem rhythmischen Aufbau, der Erzählkontinuität und der Tonbild-Synchronität liegt.

In der digitalen Videobearbeitung arbeiten Nutzer mit Nicht-linear-Editing-Systems (NLE), die es ermöglichen, Clips beliebig zu suchen, zu schneiden und anzuordnen. Der typische Workflow besteht aus Import, Rohschnitt, Feinschnitt, Farbkorrektur, Tonbearbeitung und Export. Zwischen- und Endformate beeinflussen Qualität und Dateigröße.

Zu den wichtigsten Techniken gehören Schnittarten wie Kontinuitäts- und Übergangsschnitte, L- und J-Cuts, sowie Montageprinzipien. Reißende Schnitte erzeugen Tempo, längere Einstellungen Ruhe. Tonebene und Bildpegel, Lautheitsnormalisierung und Sounddesign spielen eine zentrale Rolle, ebenso Bildstabilisierung und der gezielte Einsatz von Effekten.

Typische Ausgabemodalitäten umfassen Containerformate wie MP4 oder MOV, Codecs wie H.264, ProRes oder DNxHR, sowie Auflösungen von HD bis 4K und verschiedene Bildraten. Projekte werden oft in Sequenzen organisiert und mit Metadaten versehen. Archivierung, Rechteverwaltung und Versionierung unterstützen Wiederverwendung von Material.

Historisch wandelte sich der Videoschnitt von linearem Schneiden mit Tonband hin zu digitalen NLEs in den 1990er Jahren. Heute sind die meisten Produktionen softwarebasiert, oft mit kollaborativen Arbeitsabläufen, umfassenden Farbkorrektur- und Audiobearbeitungswerkzeugen sowie integrierten Exportoptionen.